SWOT Überblick prophezeit Zukunft für Fertigungsindustrie in Europa
Maßstabintensive und wissenschaftlich orientierte Unternehmen sind am besten platziert, um von der Teilnahme an dem internationalen FTE Kooperationsprojekt für Intelligente Fertigungssysteme (IFS) zu profitieren, wie es in einem Studienbericht heißt, der im Auftrag des Europäischen IFS Sekretariats der Europäischen Kommission erstellt wurde. Der "SWOT Überblick über die Fertigungsindustrie in Europa: Hintergrund zu einer europäischen Strategie für IFS" schließt mit den Worten: "Es stellt sich nach wie vor die Frage, ob dieser Aspekt in die europäische Strategie einbezogen werden sollte oder ob diese Dimension vielmehr mit Versuchen zu koppeln wäre, die Teilnahme von Unternehmen zu erleichtern, welche Nutznießer werden könnten, aber auf sich belassen nicht zur Teilnahme schreiten würden (oder wäre es besser, diesen letzten Punkt anderen Kooperationsprojekten zu überlassen?)." Das Gesamtbild der europäischen Fertigungsindustrie ist dem Bericht nach keineswegs einheitlich. "In den Hochtechnologiesektoren verfügt Europa über potentielle Chancen; seine bisherige Leistung, mit USA und Japan Schritt zu halten, läßt jedoch zu wünschen übrig", heißt es. "Europa hat sich nicht auf die Ebene strategischer Bündnisse mit japanischen oder amerikanischen Unternehmen begeben, wie die beiden anderen Gruppen miteinander. Die technologische Basis in Europa, die sich auf qualitativ hochstehende Grundlagenforschung stützt, ist weiterhin als stark einzuschätzen, während sich bestimmte Lücken - insbesondere im Hinblick auf Japan - mangels Investition nicht schließen lassen. Allerdings lassen sich nicht alle Europa konfrontierenden Schwierigkeiten durch zusätzliche FTE-Investitionen überwinden. Ein Großteil der unzureichenden Stärke von Europas Fertigungsindustrie liegt darin begründet, daß neue Methoden und Technologien nicht mit genügend Augenmerk auf die Kleinarbeit im Umsetzungsstadium übernommen werden, was dafür sorgen würde, daß neue Prinzipien und Konzepte genau den bestehenden Bedingungen angepaßt werden", meint der Bericht. Wichtige Punkte der Analyse SWOT (Stärken, Schwächen, Chancen, Gefahren) werden wie folgt kommentiert: - Stärken. Allgemein gesprochen verfügt Europa über eine solide wissenschaftliche Basis, mit technisch hochstehenden Leistungen in zahlreichen Domänen (wie u.a. deutsche Textilien, britische Elektronikhersteller usw.); und eine Vielfalt verschiedener Universitäten und Forschungseinrichtungen mit Verbindungen auf EU-, nationaler und regionaler Ebene; - Schwächen. Relativ schwache industrielle Anwendung der wichtigsten Technologien (nur 21% der europäischen Anwendungen werden als stark" eingestuft). Rückläufige Zahlen von Graduierten in technischen Kursen, Fragmentierung von technologischer Forschung in Universitäten, unzureichende Reaktionsfähigkeit der Universitäten im Hinblick auf schnell evolvierende Technologien sowie schlechte Formulierung der industriellen Anforderungen an die Forschung. - Chancen. Notwendigkeit, eine sinnvolle FTE-Infrastruktur auszuarbeiten. Ansporn gesunder Beziehungen zwischen Forschungseinrichtungen und der Industrie mit Schwerpunkt Industrie-Clusters oder sich gegenseitig überschneidende Technologien, sowie Vermittlung klar ausgearbeiteter Verbreitungsmechanismen; - Gefahren. Unzulängliche langfristige Planung und Koordination von Technologiepolitik, Mangel an Flexibilität und Schwerfälligkeit bei der Anpassung neuer Fertigungspraktiken. Die große Informationskluft in einschlägigen Bereichen bedingte, daß es unmöglich war, kategorisch zu der laufenden und der sich abzeichnenden Situation in der Fertigungsindustrie Europas Stellung zu nehmen und daraus Optionen für eine europäischen IFS-Strategie abzuleiten.