Skip to main content
European Commission logo
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
CORDIS Web 30th anniversary CORDIS Web 30th anniversary

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-04-13

Article available in the following languages:

Wissenschaft im Trend: Klimawandel verursacht Fischsterben

Laut einer Studie nehmen Fischbestände mit der Erwärmung der Ozeane ab.

Grundlagenforschung icon Grundlagenforschung

Fische sind für Millionen Menschen weltweit eine wichtige Nahrungs- und Einkommensquelle. Der Klimawandel wirkt sich auf beides negativ aus. Laut Ergebnissen, die in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht wurden, gefährdet der Klimawandel Fische auf der ganzen Welt, wobei Bestände an Küstenregionen in der Nähe von China und Japan um bis zu 35 % verringert werden. Die Erwärmung der Ozeane hat zu einem globalen Rückgang nachhaltiger Fänge um 4 % geführt. Hiermit ist die größte Anzahl an Fischen gemeint, die gefangen werden können, ohne Bestände auf lange Sicht zu erschöpfen. „Dieser Rückgang um vier Prozent hört sich gering an, dies sind aber 1,4 Mio. metrische Tonnen an Fisch zwischen 1930 und 2010“, erzählte der leitende Forscher Dr. Chris Free, quantitativer Ökologe an der University of California, Santa Barbara, der „The New York Times“. „Fische sind eine lebenswichtige Proteinquelle für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung und rund 56 Millionen Menschen weltweit werden in irgendeiner Weise durch Meeresfischereien versorgt.“ Er fügte hinzu: „Die Ökosysteme in Ostasien haben einen der größten Rückgänge in der Fischereiproduktivität verzeichnet. Und diese Region ist die Heimat für einige Bevölkerungen und Populationen mit dem größten Wachstum, die stark auf Meeresfrüchte angewiesen sind.“ Wissenschaftler von der Rutgers University in den Vereinigten Staaten nutzten Daten von 235 Fischpopulationen, die sich an 38 ökologischen Regionen auf der ganzen Welt befinden. Dies stellt ungefähr ein Drittel des gemeldeten globalen Fischfangs dar. Es wurde untersucht, wie sich die Verfügbarkeit von Fischen als Nahrungsmittel zwischen 1930 und 2010 verändert hat. Die größten Verluste in der Fischereiproduktivität sind im Japanischen Meer, an der Nordsee, an der iberischen Küste, am Kuroshio-Strom und den Ökoregionen am Keltischen- und Biskaya-Schelf zu verzeichnen. Am härtesten wurden das Ostchinesische Meer und der japanische Kuroshio-Strom getroffen, wo die Bestände über den Zeitraum von 80 Jahren um 15 % bis 35 % sanken. Halten sich Fische in warmen Gewässern auf? Ansteigende Meerestemperaturen sind schuld „Wir waren erstaunt, als wir herausfanden, dass Fischereien auf der ganzen Welt bereits auf die Meereserwärmung reagiert haben“, erzählte Malin Pinsky, Mitverfasser der Studie und Ökologe an der Rutgers University „USA Today“. Dies sind keine hypothetischen Veränderungen irgendwann in der Zukunft.“ Ostasien verfügt über die am schnellsten wachsenden Populationen und hat eine sehr große Nachfrage nach Meeresfrüchten. Schrumpfende Fischbestände in diesen Regionen sind besorgniserregend, da ostasiatische Länder angesichts sinkender Bestände damit beginnen könnten, Fische aus anderen Teilen der Welt zu importieren. Dies wird zu einem Preisanstieg führen. Überfischung verstärkt zudem die Auswirkungen des Klimawandels. Die Entfernung der größten Fische vermindert die Fortpflanzungsfähigkeit von Populationen und gefährdet diese im Laufe der Zeit angesichts der Erderwärmung. Forschungsergebnisse zeigen, dass nicht alle Fische unter der Erwärmung der Ozeane leiden. Tatsächlich haben manche Fische von wärmeren Gewässern profitiert. Unter Fischpopulationen in der Region Neufundland und Labrador, der Ostsee, dem Indischen Ozean und dem nordöstlichen US-Schelf gab es ein Wachstum. „Wir hoffen, dass dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Tatsache zu berücksichtigen, dass der Klimawandel Produktivitätsverschiebungen begünstigt“, erklärte Dr. Free „The New York Times“. „Fischereiwirte müssen neue innovative Wege entwickeln, um diese Verschiebungen zu berücksichtigen. Dies umfasst die Reduzierung von Fangbeschränkungen in wärmeren negativen Jahren, kann jedoch auch die Erhöhung von Fangbeschränkungen in kühleren positiven Jahren umfassen. Vorhandene Vorschriften, die an den Klimawandel angepasst werden können, werden überaus wichtig sein, um das Nahrungsmittelpotential zu maximieren.“ Im Gespräch mit „USA Today“ machte er weitere Vorschläge: „Wir empfehlen, dass Fischereiwirte Überfischung abschaffen, Fischereien umbauen und den Klimawandel bei Entscheidungen in der Fischereiwirtschaft berücksichtigen.“

Länder

Vereinigte Staaten