CONCERTO-Projekte zeigen die Potentiale solarer Energien
Die Intersolar Europe, die traditionell im Juni in München stattfindet, gilt weltweit als Leitmesse für Photovoltaik und Solarthermie. Auch in diesem Jahr haben sich dort die Trends gezeigt, die das Bauen und Sanieren der nächsten Jahre prägen. Die Projekte der EU-Initiative CONCERTO zeigen schon heute, wie die auf der Fachmesse gezeigten Ideen in der Praxis aufgegriffen werden können. Im Rahmen von CONCERTO arbeiten 58 Städte und Kommunen in 23 Ländern an der Entwicklung nachhaltiger, energieeffizienter Stadtquartiere. Dabei setzen sie je nach lokalen Gegebenheiten auf einen unterschiedlichen Mix aus Effizienztechnologien und Erneuerbaren Energien. Bereits heute erzeugen die CONCERTO-Kommunen Strom aus Erneuerbaren Energien in einem Volumen von 200 GWh pro Jahr. Hinzu kommen 300 Gwh Heizwärme. Beispiele für den Einsatz von Solartechnik gibt es in CONCERTO in großer Zahl. Eines ist das Wohnviertel Lehen im österreichischen Salzburg als Teil des Projekts Green Solar Cities. Lehen ist ein Stadtteil mit sehr hoher Bewohnerdichte. Seit 2006 läuft die Umgestaltung. Eines der Bauprojekte, der Wohnbauteil Stadtwerk Lehen auf einem ehemaligen Gewerbeareal mit 289 Wohnungen, Kindergarten und Studentenwohnheim ist seit November 2011 fertig. Spannend ist unter anderem die hochmoderne Kombination unterschiedlicher Verfahren zur Wärmeerzeugung. So werden kleine Wärmenetze in den Haushalten von einer 2000m² großen thermischen Solaranlage unter Einbeziehung einer Wärmepumpe versorgt, die mit Strom vom eigenen Dach betrieben wird. „Wir haben den größten noch transportablen Speicher mit einer Kapazität von 200 m³“, berichtet Projektleiterin Inge Strassl vom SIR Salzburger Institut für Raumordnung & Wohnen. Die Wärmepumpe, die in das Solarthermiesystem integriert ist, wurde speziell für das Projekt entwickelt. „Der Bauträger gswb hat sie in einem Vorläuferprojekt getestet und dabei solare Deckungsgrade von 50 Prozent erreicht“, berichtet Strassl. Das heißt, dass die Hälfte der für Heizung und Warmwasser benötigten Energiemenge Sonnenenergie ist. Um die Energieverluste auf dem Weg in die Wohnungen zu minimieren arbeiten die Salzburger mit Mikronetzen. Sie liefern 60 Grad heißes Wasser bis an die Übergabestationen in den Wohnungen, dort wird auch das Warmwasser dezentral erzeugt. „Damit haben wir auch kein Problem mit Legionellen“, sagt Strassl. Auch bei dem CONCERTO-Projekt im tschechischen Zlín sollen Solarthermie und Photovoltaik dazu beitragen, den Verbrauch fossiler Energien um ein Drittel zu senken. Solarthermie wird dort 20 Einfamilienhäuser, eine Industrieanlage und das kommunale Schwimmbad versorgen, PV-Großanlagen sind im Aufbau. Ein Highlight ist dabei das Eco-Village Jizni Chlum bei Zlín mit Erdhäusern. Ihr Energieverbauch ist fast so gering wie der von Passivhäusern. 60 bis 90 Prozent der Wärme liefern Erneuerbare. Doch nicht nur in den südlichen Ländern der EU, auch im Norden lässt sich die Energie der Sonne nutzen, um den Verbrauch fossiler endlicher Energieträger zu reduzieren. Ein Beispiel ist das CONCERTO-Projekt im dänischen Valby. In Vigerslev Vænge / Hornemanns Vænge ist geplant, 330 Wohneinheiten zu sanieren und dazu 66 energieoptimierte vorgefertigte Dachausbauten mit PV und Solarheizung zu verwenden. Drei der insgesamt sechs Wohnblocks mit 144 Wohnungen können in der Laufzeit des CONCERTO-Projekts saniert werden. Der Umbau hat im August 2011 begonnen, bis April 2012 waren neue Dächer mit PV-Anlagen auf drei Wohnblocks fertiggestellt. Auch ein neues öffentliches Schwimmbad ist entstanden, das dem dänischen Energiestandard Klasse 2 entspricht. Ein Teil des benötigten Stroms kommt von einer PV-Anlage mit einer Leistung von 19,1 kWP, die Wärme liefert ein Fernwärmenetz. Baubeginn war im März 2010, Inbetriebnahme des Gebäudes am 15. März 2012. CONCERTO website: http://www.concerto.eu(öffnet in neuem Fenster) Kontakt: CONCERTO Premium: Steinbeis-Europa-Zentrum Valerie Bahr und Charlotte Schlicke Tel: +49-711-123 4021, Tel: +49-711-123 4018, E-mail: concertopremium@steinbeis-europa.de Die CONCERTO Initiative wird von der Europäischen Kommission durch das Forschungsrahmenprogramm gefördert.. Das Steinbeis-Europa-Zentrum – Ihr Partner für Innovation in Europa Der Europabeauftragte des Ministers für Finanzen und Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg und seine operative Einheit, das Steinbeis-Europa-Zentrum (SEZ), unterstützen die Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Baden-Württemberg seit 1990 bei der Akquisition europäischer Fördergelder, bei der Generierung von Projektideen sowie bei der Antragstellung, Durchführung und beim Projektmanagement von europäischen Projekten. Das SEZ ist Nationale Kontaktstelle für KMU in Baden- Württemberg im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und EU-Beratungsstelle für die Hochschulen im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Als Partner im Enterprise Europe Network ist das SEZ von der Europäischen Kommission damit beauftragt, Innovationen zu stimulieren und den transnationalen Technologietransfer zu fördern. Karlsruhe Institute für Technologie Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts nach den Gesetzen des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verfolgt seine Aufgaben im Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation.
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