Nutzung der Fernerkundung zur Überwachung von Seen
Die Überwachung europäischer Seen unter Einsatz von Verfahren zur Fernerkundung ist Thema eines Buches der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission. Das Buch faßt den derzeitigen Stand der Fernerkundung von Seen und die Verfahren und Algorithmen, die den Forschern in diesem Gebiet zur Verfügung stehen, zusammen. Die in der Veröffentlichung gegebenen Informationen basieren auf der Erfahrung und dem Wissen von Forschern, die am SALMON-Projekt (Satellitenfernerkundung zur Überwachung von Seen) der Europäischen Kommission arbeiten. Das Hauptziel von SALMON ist die Bewertung der Fähigkeiten und des Potentials von neuen Fernerkundungstechnologien an Bord von Raumflugkörpern für die Überwachung der Wasserqualität in europäischen Seen. Die GFS hält das Projekt für sehr bedeutend, da das Oberflächenwasser zu einer immer wertvolleren natürlichen Ressource mit bedeutendem Input und Nutzen für die europäische Bevölkerung und die Umwelt wird. Die Kommission vertritt die Ansicht, daß es einen wachsenden Bedarf zur Bestimmung geeigneter Überwachungsprogramme gibt, obwohl derzeit keine Regierung über geeignete wirtschaftliche Mittel verfügt, sämtliche Gewässer im eigenen Land unter Verwendung traditioneller Methoden zu überwachen. SALMON wurde als Reaktion auf einen dringenden Bedarf an zuverlässigen Daten über die Qualität von Oberflächenwasser gegründet. Das Projekt (1996-1999) wurde innerhalb des Themas "Verwendung von Weltraumtechniken für Umweltüberwachung und -forschung" unter dem Vierten Rahmenprogramm für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration der Europäischen Kommission mitfinanziert. Insgesamt sind acht Partner aus drei Mitgliedstaaten (Finnland, Italien und Schweden) an dem Projekt beteiligt. Das Projekt bezieht sich auf folgende Regionen: - Voralpen in Italien - Boreal in Schweden - Südfinnland - das subarktische finnische Lappland. Der wichtigste Vorstoß im Rahmen dieses Projektes war die Zusammenarbeit zwischen Limnologen und Fernerkundungsspezialisten. Die Veröffentlichung enthält eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile der Limnologie und der Fernerkundung bei der Verwaltung von Seen sowie Versuche, den Grad der Genauigkeit, mit dem die Seequalität vom Weltraum aus ermittelt werden kann, zu bestimmen.