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Inhalt archiviert am 2022-12-02

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Teleinformatik-Verbindungen zwischen Häfen und ihren Partnern

Das Internet könne die europäische Hafengemeinschaft revolutionieren, deren Effizienz durch unzureichende Nutzung von Informationssystemen gehemmt worden sei, so der kürzlich im Rahmen der COST-Aktion 330 herausgegebene Schlußbericht. Der Bericht zeigt, daß der Einsatz von Tel...

Das Internet könne die europäische Hafengemeinschaft revolutionieren, deren Effizienz durch unzureichende Nutzung von Informationssystemen gehemmt worden sei, so der kürzlich im Rahmen der COST-Aktion 330 herausgegebene Schlußbericht. Der Bericht zeigt, daß der Einsatz von Teleinformatiksystemen die Wettbewerbsfähigkeit der Hafenbehörden verbessern kann, indem der Transport von Waren und Personen besonders in kleinen Häfen beschleunigt wird. Der schnellen Aufnahme und Umsetzung solcher Systeme stellen sich jedoch einige Hindernisse entgegen, wie z.B. zu hohe Kosten, Mangel an IT-Bewußtsein und inkompatible Systeme. Eine Untersuchung von 77 Seehäfen und 29 Binnenhäfen in den Jahren 1995/96 ergab, daß zwischen kleinen und großen Häfen eine "echte Telematik-Lücke" bestand. Im Rahmen der Untersuchung wurde den nationalen Regierungen und der Europäischen Kommission empfohlen, IT-Ausbildungsprogramme und die Harmonisierung der Betriebsabläufe zu fördern. Durch die Internet-Revolution hat sich die Situation jedoch radikal verändert. Seit der Durchführung der Studie im Jahre 1996 haben die Hafengemeinschaften begonnen, das Internet in einem Maße zu nutzen, daß es herkömmliche Kommunikationssysteme wie EDA (electronic data interchange - elektronischer Datenaustausch) ablösen kann. Die Vorsitzende des Verwaltungsausschusses Mariella Stumm sagte: "Moderne Informationssysteme können den Umschlag von Containern und Waren in den Häfen verbessern, vor allem, wenn diese Systeme mit dem Zoll und anderen Transportunternehmern verbunden sind. Das würde ihre Effizienz erhöhen; unsere Studie hat jedoch ergeben, daß die Informationssysteme zu wenig genutzt wurden." "Sie hat alle möglichen Hindernisse für die Einführung von Informationssystemen aufgezeigt. Kleinere Häfen verfügen nicht über die Mittel oder die Kenntnisse für ihren Einsatz, und die meisten verfügbaren Programme sind für ihre Zwecke zu aufwendig." Der Bericht stellte fest, daß die Kosten das größte Hindernis bei der Entwicklung von Telematiksystemen darstellen. Als weitere bedeutende Hemmnisse erwiesen sich veraltete Software, veraltete Hardware, unzureichend qualifiziertes IT-Hilfspersonal und fehlende Kenntnisse darüber, wie Teleinformatik-Verbindungen das Hafenmanagement unterstützen können. Zu dieser Situation kommt erschwerend die fehlende Interoperabilität zwischen den Häfen hinzu, wo viele verschiedene inkompatible Systeme im Einsatz sind. Im Bericht wird weiterhin festgestellt, daß die technologischen Hürden, die lange Zeit den Datenaustausch verhinderten, nur schwer zu überwinden sind. Hierzu ist unter anderem die Harmonisierung von Zeichencodes, unterschiedlichen Dateiformaten, unterschiedlichen Betriebssystemen und Datenübertragungsverfahren notwendig. Die meisten großen Häfen haben ein PCS (port community system - Hafengemeinschaftssystem) eingerichtet, indem sie Informationsquellen und Teams von Computerfachleuten gemeinsam nutzen. Die Einrichtung solcher Systeme ist jedoch kostspielig und erfordert das Engagement aller beteiligten Partner, was häufig nur schwer zu erreichen ist. "Die großen Häfen verfügen über eigene Frachtkommunikationssysteme", so Frau Stumm, "aber ihre Systeme können nicht exportiert werden, da die unterschiedlichen europäischen Systeme ein unterschiedliches Management erfordern, und es ist schwierig, einen Konsens bezüglich der Frachtkommunikationssysteme für alle Häfen zu erzielen." "Als wir 1996 unsere Studie durchführten, hatte der Internet-Boom allerdings gerade erst begonnen. Zu dieser Zeit nutzten nur sehr wenige Häfen das Internet. Seitdem hat sich die Situation jedoch deutlich geändert." Insgesamt 2.700 Exemplare des Berichtes wurden an Akademiker, Geschäftsleute und andere in dem Industriezweig tätige Personen verteilt. Der Projektleiter, Herr Pekka Koskinen, der kürzlich auf dem Jahrestreffen des Europäischen Binnenwasserstraßenverbands (European Inland Waterway Association) in den Niederlanden einen Vortrag über den Bericht hielt, sagte: "Unser Bericht wurde allgemein positiv aufgenommen." "Die größeren Häfen verfügen über jedes nur erdenkliche Informationssystem, aber die kleineren Häfen kämpfen noch um die grundlegenden Systeme. Es ist gut, daß man dies jetzt erkannt hat." Einer der Empfänger, Luc de Pestel, Manager bei Stora Enso, dessen Unternehmen in Häfen in aller Welt mit forstwirtschaftlichen Produkten handelt, meinte: "Es ist gut, eine allgemeine Übersicht zur Verfügung zu haben. So können wir entscheiden, welche Häfen für unsere Geschäfte am besten geeignet sind. Eine derartige Studie kann weder von einem Einzelunternehmen noch von einer Unternehmensgruppe durchgeführt werden. Es bedarf einer Organisation wie der Europäischen Union, um allgemeine Informationen dieser Art zur breiteren Nutzung in der Industrie zu liefern."