Einschätzung der Gefahren am Arbeitsplatz
Das Europäische Technikbüro der Gewerkschaften für Gesundheit und Sicherheit (TGB) hat kürzlich den Ratgeber "Risk assessment at the workplace" (Einschätzung der Gefahren am Arbeitsplatz) als Maßnahmenkatalog für die Gewerkschaften veröffentlicht. Laut TGB ist die Gefahreneinschätzung für viele Länder ein relativ neuer Ansatz, für den bislang noch kein echtes europäisches Modell vorliegt. Aus diesem Grund ist der Ratgeber Teil einer Gewerkschaftsstrategie zur Gefahreneinschätzung. Das TGB vertritt die Ansicht, daß der Ratgeber notwendig ist, da die Beratung der Arbeitnehmervertreter eine rechtmäßige Pflicht ist (gemäß einer EU-Richtlinie von 1989), die jedoch nur selten in die Praxis umgesetzt wird. Wenn dies jedoch geschieht, so das TGB, wird diese Pflicht als eine von Experten durchgeführte technische Übung behandelt, die das Feedback der Arbeitnehmer, basierend auf deren Erfahrung, nur selten berücksichtigt. Sie wird als bloße bürokratische Formalität abgehakt. Das TGB argumentiert, daß die Arbeitnehmer in Maßnahmen zur Verhütung von Unfällen mit einbezogen werden müssen, wenn die Richtlinien der Gemeinschaft zur Verbesserung der Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz einen praktischen Nutzen haben sollen. Der Ratgeber zielt daher darauf ab, die Gesundheits- und Sicherheitsbeauftragten aller Arbeitnehmer bei der Beurteilung der Arbeitsbedingungen zu unterstützen.