Satelliten schließen Anwendungslücke
Satellitengestützte Anwendungen haben sich um drei Hauptbereiche herum entwickelt: Navigation, Kommunikation und Erdbeobachtung. Das Projekt ASTRON zielt darauf ab, drei Fachgebiete zur Entwicklung neuer Anwendungen miteinander zu kombinieren. Hintergrund Das ASTRON-(Applications on the Synergy of Satellite Telecommunications, Earth Observation and Navigation) Projekt hat die Möglichkeiten erkannt, die sich durch die Kombination dieser drei voneinander unabhängigen Technologien eröffnen. Es untersucht kommerzielle Anwendungen, die sich aus der Verwertung der Synergien zwischen den drei Gebieten und durch die Förderung ihrer Integration in entstehende digitale interaktive Dienste ergeben könnten. Es ist an der Zeit, neue Anwendungen zu verwerten, die auf aktuellen und in der Entwicklung befindlichen Technologien in Satellitenkommunikation, Navigation und Erdbeobachtung beruhen. Unter der Vielzahl möglicher Anwendungen werden bereits einige für Demonstrationsprojekte geprüft: Datentransfer - mit Hilfe der Übertragungsfähigkeit von Breitbandsatellitendaten, um Erdbeobachtungsdaten in einem Bruchteil der Zeit - verglichen mit traditioneller Lieferung via CD-ROM per Kurierdienst - von Datenprovidern zu Kunden zu übertragen; Navigation - Steuerung und Kollisionsverhütung im Luftverkehr, Fahrzeuglenkung (zum Beispiel für Notdienste) mit Hilfe von GPS (Global Positioning System) und digitalen Landkarten sowie Navigationsunterstützung für Schiffe in den Polarregionen, um Eisberge zu umfahren; Kartierung - ferngesteuerte Aktualisierung von geographischen Datenbanken mit Hilfe von tragbaren GPS-Empfängern, Tiefbauanwendungen (GPS-Erhebungen), Aufspüren von Wildfauna, Fischereiberatungsdienste (Erdbeobachtung (EO) für Karten von Fischgründen, Zuchtangaben, um Züchter im Hinblick auf eine optimale Nährstoffversorgung über Veränderungen in den Gebieten zu informieren; Katastrophenmanagement - Die Anwendungen umfassen Messungen von Strukturdeformationen unter Einsatz von GPS und EO für Erdbebenwarnung, Hochwasserüberwachung, Bekämpfung von Waldbränden sowie Katastrophenpläne. Organisation der Partnerschaft Im Rahmen des Projekts arbeitet die Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission mit verschiedenen Generaldirektionen, insbesondere der GD III (Industrie), der GDVII (Verkehr) und der GDXIII (Informationsgesellschaft: Telekommunikation, Märkte, Innovation und Verwertung von Forschungsergebnissen), zusammen und pflegt enge Kontakte mit der europäischen Raumfahrtindustrie sowie EU- und nationalen Raumfahrtbehörden. Beschreibung, Auswirkungen und Ergebnisse Aufgrund ihrer Aufgabe, die europäische Technologieentwicklung zu unterstützen, ohne allerdings an der Vermarktung selbst mitzuwirken, fungiert die GFS als eine Plattform, um die Machbarkeit verschiedener integrierter Satellitentechnologieanwendungen zu untersuchen und zu demonstrieren. Darüber hinaus bewertet sie einschlägige, von der europäischen Industrie bereits entwickelte Systeme, und die Forscher der GFS errichten in enger Zusammenarbeit mit ihren Kollegen in der Industrie Kommunikationskanäle, die Doppelforschung vermeiden sollen. Das Forscherteam beabsichtigt, seine Ergebnisse mittels Workshops, einem Newsletter und einem online-Informationsdienst bekannt zu machen.