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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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Belohnung für KMU-freundliche Regionen

In Europa gibt es 16 Millionen Unternehmen: von kleinen Ein-Mann-Betrieben bis zu riesigen multinationalen Konzernen. KMU stellen über 90% dieser Unternehmen. Es ist daher offenkundig, daß Europas Schicksal, sein Wohlstand und seine Beschäftigung im wesentlichen in den Händen ...

In Europa gibt es 16 Millionen Unternehmen: von kleinen Ein-Mann-Betrieben bis zu riesigen multinationalen Konzernen. KMU stellen über 90% dieser Unternehmen. Es ist daher offenkundig, daß Europas Schicksal, sein Wohlstand und seine Beschäftigung im wesentlichen in den Händen dieser kleineren Firmen liegen. Eine EU-Pilotinitiative zielt darauf ab, die Regionen zu bestimmen, die innovativen KMU das beste Umfeld für geschäftliche Erfolge bieten, und fördert den Austausch von Ideen und Informationen, die anderen Regionen helfen könnten, ihre Errungenschaften auf die gleiche Weise zu nutzen. Hintergrund Die GD Unternehmen (Referat Innovationspolitik) der Europäischen Kommission hat im Rahmen ihres Programms Innovation und KMU eine 24-monatige Pilotinitiative gestartet, um Regionen mit dem besten Umfeld für die erfolgreiche Gründung und das Wachstum innovativer KMU zu bestimmen und zu belohnen. Diese Unternehmen sind für Europas künftiges Wachstum, seinen Wohlstand und seine Beschäftigung von entscheidender Bedeutung und tragen gleichzeitig zur Entwicklung und zum Wohlergehen der Region, in der sie ansässig sind, bei. Maßnahmen, die darauf ausgelegt sind, Regionen zu ermutigen, die erforderlichen Schritte für die Schaffung eines KMU-freundlichen Umfelds zu machen, werden sich auf die Regionen selbst und die EU als Ganzes positiv auswirken. Die Initiative ist Teil des Schirms ,,Der erste Aktionsplan für Innovation in Europa". Zwischen 1996 und 1998 wurden drei Konferenzen in Paris, Luxemburg und Wien veranstaltet, an denen führende Innovatoren sowie Vertreter von Universitäten und Regionalbehörden sowie Unternehmer teilnahmen. Auf der dritten Konferenz wurde einhellig beschlossen, eine Pilotaktion ins Leben zu rufen, die von der Europäischen Kommission koordiniert werden sollte. Zweck dieser Maßnahme war, Beispiele bewährter Praktiken bekanntzumachen und die Annahme von Mechanismen und neuen Ansätzen zur Förderung des Erfolgs innovativer Firmen voranzutreiben. Es ging nicht darum, die Unternehmen selbst zu gründen - ein Ziel, das gemäß dem Subsidaritätsprinzip als nationale und regionale Zuständigkeit angesehen wird - , sondern vielmehr darum, die wesentlichen Träger zusammenzubringen und eine effiziente Kommunikation und Zusammenarbeit sowie einen fruchtbaren Meinungs- und Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. Beschreibung, Wirkung und Ergebnisse Die Pilotaktion geht die wichtigen Fragen von drei unterschiedlichen Standpunkten an. Der erste umfaßt eher politische Aspekte. Ziel ist es hier, ein ,,Schaufenster" regionaler Spitzenleistung zu schaffen, das die Regionen ,,ausstellt", die die erforderlichen Bedingungen für die Gründung und den anhaltenden Erfolg innovativer Unternehmen geschaffen haben. Diese Elite-Gruppe zählt gegenwärtig über 20 ausgewählte Mitglieder, die unter anderem einen Katalog von 24 Indikatoren benutzen, der auf der Grundlage von Informationen des Europäischen Amts für Statistik (Eurostat) entwickelt wurde. Diese Indikatoren sind: Bruttoinlandsprodukt, Höhe von FuE-Haushalten und -Personal, Zahl wissenschaftlicher Publikationen und Bildungsausgaben. Die Verfügbarkeit lokaler Infrastruktur ist ein weiterer Faktor. Die Kommission gewährleistet als Vermittler den effizienten Netzverbund dieser Regionen. Der zweite Aktionsbereich betrifft individuelle Projekte. Regionale Organisationen - aus ganz Europa und nicht nur aus den Technologieparks - entwickeln innovative Strategien, um die Gründung von Start-up-Unternehmen oder Spin-offs zu fördern. Die Kommission identifiziert und verbreitet diese neuen Ideen. Und schließlich umfaßt die Pilotaktion eine Reihe flankierender Maßnahmen, die darauf abzielen, das Netzwerk innovativer Spitzenleistungen zu fördern. Dabei geht es darum, Werbeveranstaltungen - insbesondere ein jährliches Forum für innovative Unternehmen - zu organisieren, eine Website zu errichten und eine ,,Schnittstelle für Innovationspolitik" zu schaffen. Funktion dieser Schnittstelle, die mit anderen relevanten EU-Politiken koordiniert wird, ist, die aus dem Netzwerk und Einzelprojekten gewonnenen Erfahrungen in Form von Experten-Panels, Besichtigungen, Workshops und Benchmarking bestmöglichst zu nutzen. Die Zahl der auf die Ausschreibung vom 15. Juni eingegangenen Vorschläge hat die Erwartungen bei weitem übertroffen. Organisation der Partnerschaft Die Hauptpartner der Initiative sind Vertreter regionaler Behörden. In den meisten Fällen umfaßt das Netzwerk regionale Entwicklungsorganisationen, wenngleich auch einige Beratungsfirmen vertreten sind. An Einzelprojekten wirken in erster Linie Universitäten mit, gefolgt von Finanzorganismen und unabhängigen Forschungsinstituten. Da die Aktion Fortschritte macht, erwarten die Koordinatoren der GD Unternehmen (Referat Innovationspolitik), daß weitere Partnerschaften mit anderen Regionen in der EU zustande kommen.