Neue Strategie zur Förderung der Beschäftigung in der Wissensökonomie
Die Europäische Kommission hat eine ehrgeizige neue Strategie zur Förderung der Beschäftigung und der Kompetenzen für die "Wissensökonomie" gestartet, die Europa bei der Überbrückung der Kluft, die inzwischen beim Zugang zum Internet und bei der Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologie gegenüber den USA besteht, unterstützen soll. Die Kommissarin für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten, Anna Diamantopoulou, die die Initiative gestartet hat, möchte allen Bürgern Europas den Zugang zur Informationsgesellschaft, von der sie sich zukünftig viele neue Arbeitsplätze erhofft, eröffnen. Derzeit konzentriert sich der Internetzugang (in Europa) noch auf die höheren Einkommensgruppen und geographisch gesehen auf Nordeuropa. "Unser Ziel ist es, eine integrative, wissensbasierte Ökonomie aufzubauen - dies ist der einzige Weg, um in den kommenden Jahren in Europa Arbeitsplätze zu schaffen und Wachstum herbeizuführen", sagte sie. Mit dem Aufruf an die europäischen Regierungen, sich die von der Kommission vorgelegten Empfehlungen zu eigen zu machen, fuhr sie fort: "Wenn wir Wettbewerbsfähigkeit und Zusammenhalt in der neuen Wissensökonomie kombinieren können, wird Europa zum Vorbild für die Welt werden." Das Papier der Kommission besagt, daß bis 2010 die Hälfte aller Arbeitsplätze Industriezweigen zuzurechnen sein wird, die mit der Informationsgesellschaft verbunden sind. Zudem wird darauf gedrängt, die Vorteile der damit verbundenen Möglichkeiten in Europa zu nutzen. Das Papier geht auch auf die Schwächen und Risiken ein, die Europa zurückhalten, einschließlich der sozialen Ausgrenzung, des mangelnden IT-Fachwissens und der mangelnden Innovation. Zur Überwindung dieser Schwierigkeiten empfiehlt die Kommission, alle Schulen bis 2002 an das Internet anzuschließen und sicherzustellen, daß die Lehrer eine entsprechende Kompetenz zur Vermittlung der erforderlichen IT-Fachkenntnisse besitzen. Alle Arbeitnehmer sollten die Möglichkeit haben, ihre IT-Fachkenntnisse zu verbessern. Dabei sollte die Ausstattung benutzerfreundlich sein, insbesondere für Menschen mit Behinderungen. Auch sollen flexible Rahmenbedingungen für Telearbeit geschaffen werden, die die Erfordernisse von Unternehmen und Arbeitnehmern erfüllen. Um einen breiteren Zugang zum Internet zu ermöglichen empfiehlt der Bericht, öffentliche Internet-Zugangsstellen einzurichten und Schulungsmöglichkeiten zur Vermittlung von IT-Kompetenz bereitzustellen sowie benutzerfreundliche Websites mit Informationen über Bürgerrechte und öffentliche Dienste einzurichten. Schließlich sollte der Unternehmergeist durch eine entsprechende Fiskalpolitik, die Risiko belohnt, gefördert werden und es sollte eine Förderung der Nutzung von IT-Instrumenten durch KMU im Rahmen öffentlicher Programme stattfinden.