Athener Erklärung zur Informationsgesellschaft
Vertreter von 20 europäischen Regierungen trafen sich diesen Monat in Athen zu einer Konferenz über die Entwicklungen in der Informations- und Kommunikationstechnologie und deren gesellschaftliche Auswirkungen. Die auf Einladung des griechischen Parlamentspräsidenten, Herrn Apostolos Kaklamanis, versammelten Delegierten begrüßten den Gedanken einer Informationsgesellschaft für alle, der hinter der eEurope-Initiative der Kommission steht, und verwiesen auf die Weiterentwicklung der Fertigkeiten als Voraussetzung für die Nutzung der neuen Technologien. Die Parlamentarier vereinbarten, die strukturellen Änderungen im Zuge der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien genauer zu untersuchen und versprachen, ihre politische Tätigkeit auf die Bereiche Vertrauen, Verläßlichkeit, Sicherheit und Kriminalitätsvorbeugung zu konzentrieren. Für den Bereich E-commerce hielten die Delegierten ein "Qualitätskennzeichen" für kommerzielle Angebote von Produkten und Dienstleistungen im Internet im Sinne des Verbraucherschutzes für notwendig. Hinsichtlich der Nutzung der persönlichen Daten eines Verbrauchers ist ihrer Auffassung nach eine gewisse Regulierung erforderlich, gleichzeitig warnten sie jedoch vor einer Überregulierung. Nach Angaben der Teilnehmer sind die 500.000 freien Stellen im IT-Bereich in Europa auf den Mangel an entsprechend qualifizierten Mitarbeitern zurückzuführen, daher forderten sie dringende Initiativen, um diese Lücke zu füllen. Sie schlugen vor, alle Grundschulen mit PCs auszustatten und Schüler wie Lehrer in deren Nutzung einzuweisen. Die Teilnehmer waren sich ferner einig, daß Hochschulkurse besser auf die Erfordernisse der Informationsgesellschaft ausgerichtet werden sollten. Zudem forderten sie weitere Untersuchungen zur genauen Bestimmung der notwendigen Maßnahmen. Darüber hinaus erfordere auch die Umschulung von Beschäftigten größere Aufmerksamkeit und Mittel. Die Veranstaltung, die am 3. und 4. Februar in Athen stattfand, wurde von der Forschungsinitiative "Com Project" des Europäischen Parlaments, einem von der Europäischen Kommission finanzierten ICT-Projekt, gefördert. Ziel von EPRI-Com ist, Mitglieder des Europäischen Parlaments, nationale und regionale Parlamentarier und andere politische Entscheidungsträger in Europa und den mittel- und osteuropäischen Staaten über Angelegenheiten im Zusammenhang mit der Entwicklung der Informationsgesellschaft und dem Erweiterungsprozeß zu informieren.
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Griechenland