Risikomanagement bei Vulkankatastrophen
Die Auswirkungen von Vulkanausbrüchen sind weitreichend: sie können ganze Siedlungen auslöschen, den Flugverkehr stören und die Landwirtschaft und das Weltklima negativ beeinflussen. Diese Kräfte der Natur erfordern eine ständige Überwachung, wofür wiederum ein koordiniertes Vorgehen von Wissenschaftlern, Sozialwissenschaftlern, lokalen Politikern und IT-Spezialisten notwendig ist.In diesem Zusammenhang wurde das EU finanzierte Projekt MIAVITA ("Mitigate and assess risk from volcanic impact on terrain and human activities") gegründet, um Gefahrenprävention, Krisenmanagement und Risikominderung für aktive Vulkane auf der ganzen Welt zu verbessern. Insbesondere sollen in dem Projekt eine Risikobewertungsmethode, Tools für Monitoring und Schwachstellenanalyse sowie ein integriertes Vulkan-Informationssystem entwickelt werden.Anhand von zuvor gesammelten Vulkandaten wurden Risikobewertungstools erstellt. Dazu gehörten auch ein Programm zur Erstellung von Szenarien sowie ein Ranking-System für gefährdete Siedlungen und andere Vermögenswerte. Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden als Empfehlungen für die allgemeine Risikobewertung veröffentlicht.Auf mehreren Vulkanen in Afrika, Asien und Europa wurden verschiedene Arten von drahtlosen Sensornetzwerken eingesetzt und dann in ein digitales Überwachungsnetzwerk integriert, um ein Frühwarnsystem zu errichten.Auch landwirtschaftliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Faktoren wurden für mehrere Standorte eingehend untersucht. Dabei ging es um eine Verringerung der Ernte, die Anfälligkeit von Gebäuden bei Vulkanausbrüchen und die gesellschaftliche Wahrnehmung der Bedrohung. Mithilfe dieser Daten wurde dann ein flexibles, gemeinschaftsbasiertes Katastrophenrisikomanagementsystem aufgebaut. Aufbauend auf den Ergebnissen des Projekts veröffentlichte MIAVITA ein frei verfügbares Handbuch zum Risikomanagement bei Vulkanausbrüchen ("Handbook for Volcanic Risk Management"). Hiermit sollen von Vulkanen betroffene Gemeinden auf der ganzen Welt sich selbst und ihre wirtschaftlichen Belange vor Katastrophen besser schützen können.>
