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Inhalt archiviert am 2024-04-23

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EAR-IT: Die Welt mit Geräuschen auf neue Weise beschreiben

Haben Sie je daran gedacht, Daten durch Geräusche zu sammeln? Im Projekt EAR-IT wurde diese Möglichkeit anhand verschiedener wegweisender Anwendungen erforscht, die sich auf unseren Alltag auswirken könnten. Zum Beispiel eine Überwachung der Verkehrsdichte in Städten und Geräte, die in Haushalten beim Energiesparen helfen, könnten die Entwicklung intelligenter Städte und Gebäude ermöglichen.

Im EAR-IT-Projekt(öffnet in neuem Fenster) wurde im Labor entwickelte Akustiktechnologie modifiziert und an realistische Szenarien angepasst. Das Projekt, an dem sowohl Forschungseinrichtungen als auch Marktberater beteiligt waren(öffnet in neuem Fenster) , war auf Anwendungen innerhalb und außerhalb von Gebäuden konzentriert: Überwachung des Verkehrsflusses sowie Steuerung des Energieverbrauchs von Gebäuden auf Grundlage der in einem Raum befindlichen Personen. Den städtischen Verkehr flüssiger und sicherer machen Im Rahmen der FIRE-Initiative(öffnet in neuem Fenster) (einem EU-Konzept für Future Internet(öffnet in neuem Fenster) ), wurde die spanische Stadt Santander zu einem riesigen Forschungsexperiment, SmartSantander(öffnet in neuem Fenster) . Sie bildet den Prüfstand für die Outdoor-Anwendungen von EAR-IT: Der Verkehrsfluss wird an einer Kreuzung nahe des städtischen Krankenhauses überwacht und die Verkehrsdichte auf zwei Straßen analysiert. Projektkoordinator Prof. Pedro Maló erklärt: "An dieser unübersichtlichen Kreuzung kam es zu etlichen Verkehrsunfällen. Die Fahrzeuge kommen aus vielen verschiedenen Richtungen und Rettungswagen müssen einen Weg hindurch finden. Die Wissenschaftler von EAR-IT haben Sensoren installiert, die Sirenen "hören" können und weitere Sensoren auslösen, um den Weg des Fahrzeugs zu verfolgen. Diese Daten werden dann verwendet, um die Verkehrsampeln zugunsten des Rettungswagens umzuschalten." Die Sensoren können dazu beitragen, Menschen sicherer und schneller ins Krankenhaus zu transportieren, sie können aber auch eine Nachricht an eine Smartphone-App senden, um Benutzer auf ein Konzert in der Nähe oder eine interessante Straßenveranstaltung hinzuweisen. Sobald der Sensor platziert ist, können die gesammelten Daten für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden. Die Projektmitglieder prüften auch die Fähigkeit der Sensoren, die Autos auf einer Straße zu zählen. Um die gesammelten Daten auf ihre Genauigkeit zu prüfen, nutzten die Wissenschaftler von EAR-IT zwei Straßen mit integrierten elektromagnetischen Induktionssensoren. "Ich war wirklich erleichtert und erfreut, als wir nach einem Jahr Arbeit zur Anpassung der Technologie an eine städtische Umgebung von den akustischen Sensoren die gleichen Werte wie von den Drucksensoren erhalten haben", sagt Prof. Maló. Während die Straßensensoren nur Autos zählen können, bieten die akustischen Sensoren eine Vielzahl verschiedener Anwendungsmöglichkeiten. Die Bestätigung, dass mit den Sensoren die Anzahl vorbeifahrender Fahrzeuge gemessen werden kann, selbst wenn sich diese in großen Gruppen bewegen, bedeutet, dass die Ausrüstung nicht nur zur Überwachung verkehrsintensiver Bereiche eingesetzt werden kann, sondern auch beispielsweise in Verbindung mit Verschmutzungsdetektoren. Dies könnte ein zentrales Werkzeug darstellen, um das EU-Ziel einer höheren Luftqualität für die Bevölkerung von Städten zu erreichen. Die Projektmitglieder von EAR-IT nutzen die einzigartige experimentelle Infrastruktur von SmartSantander und haben bemerkenswerte 12.000 Geräte(öffnet in neuem Fenster) in der gesamten Stadt installiert. Die Sensoren werden hauptsächlich an Straßenlaternen angebracht und mit Akkumulatoren betrieben, um energetische Nachhaltigkeit sicherzustellen. Die kleinen Akkus werden über Nacht durch den Stromfluss wiederaufgeladen und sind somit beinahe wartungsfrei. Ein energieeffizientes, sicheres Zuhause – das klingt gut In EAR-IT wurde auch daran gearbeitet, anhand akustischer Daten in Haushalten Energie zu sparen, indem beurteilt wird, was in einem Raum passiert und wie viele Menschen sich darin befinden. "Fenster können geöffnet, Vorhänge geschlossen und Beleuchtung sowie Heizung automatisch ein- und ausgeschaltet werden", erklärt Prof. Maló und ergänzt, dass Benutzer ihre eigenen Einstellungen vornehmen können. Eine sehr wichtige Anwendung wäre angesichts Europas alternder Bevölkerung die Nutzung akustischer Sensoren, um festzustellen, ob jemand zuhause sicher ist. Sie könnten zum Beispiel einen Notruf senden, wenn jemand stürzt, und einen Krankenwagen und die Familie benachrichtigen. Der Schutz der Privatsphäre wird nicht vergessen Trotz aller Vorteile, die diese Technologie verspricht, sind sich die Projektmitglieder bewusst, dass niemandes Privatsphäre verletzt werden darf. Sie haben ein Tool für Entwickler, die gerne mit akustischen Sensoren arbeiten möchten, erstellt und über die Projektwebsite zugänglich gemacht. Dieses bewertet die Situation, klärt über mögliche rechtliche Problematiken auf und schlägt Lösungen vor, damit das Privatleben privat bleibt. Die Projektmitglieder mobilisierten sechs europäische Partner und ein KMU aus China. Mit einer Unterstützung von 1,45 Millionen €(öffnet in neuem Fenster) durch das 7. Rahmenprogramm der EU(öffnet in neuem Fenster) (Themenbereich IKT) hatte das Projekt eine Laufzeit von zwei Jahren. Es wurde im September 2014 abgeschlossen und wird bis Ende 2014 vollständig abgewickelt sein. Link zur Projektwebsite(öffnet in neuem Fenster) Link zum zugehörigen Video(öffnet in neuem Fenster) Weitere Links Energy based traffic density estimation using embedded audio processing unit(öffnet in neuem Fenster) Privacy Risk Area Assessment Tool for Audio Monitoring - from legal complexity to practical implementation(öffnet in neuem Fenster) EAR-IT White Paper(öffnet in neuem Fenster)

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