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Novel Thermoresponsive Organic Nanogels for Topical Gene Delivery of RNA-Based Drugs

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Die Hautbarriere überwinden

Die äußere Schicht der Haut stellt für die Wirkstoffabgabe (drug delivery) bei Hautkrebs, Krankheiten und Infektionen ein großes Hindernis dar. Dieses soll mit einem neuen Nanogel überwunden werden.

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Die Wirkstoffabgabe über die Haut bietet viele Vorteile, unter anderem eine große Fläche und einen direkten Zugang zum Blutkreislauf, wobei die erste Verstoffwechslung umgangen und die Übertragung von Krankheiten durch Nadeln vermieden werden. Allerdings verhindert die oberste Hautschicht, das Stratum corneum, das Eindringen von Stoffen, indem sie sowohl die topische als auch die transdermale Bioverfügbarkeit begrenzt. Das Projekt "Novel thermoresponsive organic nanogels for topical gene delivery of RNA-based drugs" (NANOGEND) entwickelte ein organisches Nanogel, das die Hautbarriere effizient durchdringen kann, um seine Ladung abzuliefern, ohne dabei im Körper Nebenwirkungen hervorzurufen. Die Träger - Mizellen - bestehen aus Polyethylenglycol (der hydrophilen Block) und Polyethylensulfid (PEG-b-PPS). Die hydrophoben PPS-Blöcke bilden den Kern der Mizellen, der lipophile Wirkstoffe aufnehmen kann. Die hydrophilen PEG-Blöcke bilden die Außenhülle und stabilisieren die Schnittstelle zwischen Kern und äußerem Medium. Im Vergleich mit klassischen Tensidmizellen sind PEG-b-PPS sehr stabil und halten die Ladung Medikament für eine längere Zeit. Besonders wertvoll für Therapeutika ist, dass die Konzentration des Wirkstoffs an der Zielstelle hoch ist. Ein Fluoreszenzsensor ist am Kern angebracht und dient als Ein/Aus-Schalter bei der Bindung mit Flufenaminsäure (FFA), dem für die Studie als Modell verwendeten Medikament. Mizellenpenetration sowie Wirkstoffaufnahme und -abgabe können mit diesem Fluorophor überwacht werden. Die Ergebnisse zeigten, dass die mit FFA beladenen Mizellen die Haut innerhalb eines Tages durchdrangen und die für die pharmazeutische FFA-Formulierung geeignete Wirkstoffmenge an den Mann brachten. Zu den Anwendungsbereichen gehören Bildgebungsverfahren bei Hautkrebs, gezielte Therapeutika, Immunmodulation und Impfung über die Haut, antimikrobielle Substanzen sowie Wundheilung. Mit Nano-Tools soll die Nanotechnologie in der Dermatologie klinisch umgesetzt werden.

Schlüsselbegriffe

Haut, Wirkstoffabgabe, Nanogel, Mizellen, Ladung, fluoreszierender Sensor, FFA, antimikrobiell, Wundheilung, Dermatologie

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