MdEP fordern Sofortmaßnahmen bezüglich endokriner Disruptoren
Der Ausschuß des Europäischen Parlaments für Umweltfragen, Volksgesundheit und Verbraucherschutz fordert Sofortmaßnahmen zur Verhütung von Umwelt- und Gesundheitsschäden durch endokrine Disruptoren. Das endokrine System des menschlichen Körpers reguliert neben der Fortpflanzung auch das Wachstum, den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel, den Körperstoffwechsel, die Gehirnfunktionen und das Nervensystem. Eine Vielzahl von Chemikalien - sogenannte endokrine Disruptoren - steht jedoch im Verdacht, Störungen des endokrinen Systems bei Menschen und Tieren hervorzurufen. Die Europäische Kommission beabsichtigt, eine Liste der Stoffe, die man für endokrine Disruptoren hält, zu erstellen und diese Stoffe anschließend weiter zu untersuchen. Der Ausschuß verlangt jedoch sofortiges Handeln. Er fordert die Aufstellung einer Liste mit Stoffen, gegen die sofortige Maßnahmen nach dem Vorsorgeprinzip einzuleiten sind. "Diese Maßnahmen sollten das Verbot, die schrittweise Einstellung und/oder Beschränkungen für die Anwendung dieser Stoffe beinhalten und bis spätestens Mitte 2001 beschlossen werden", so die MdEP. Der Ausschuß drängt nun auf die Festlegung einer europäischen Voruntersuchungs- und Prüfstrategie durch die Kommission und die Mitgliedstaaten. In seinem diesbezüglichen Bericht wird ein europäisches wissenschaftliches Forschungsprogramm zur Sammlung von Informationen und Fachwissen sowie zur Förderung des Austauschs von Informationen über endokrine Disruptoren gefordert. Außerdem wird verlangt, daß die Kommission, deren Vorschlag zufolge die Analyse der vorhandenen Rechtsmittel erst auf lange Sicht erfolgen sollte, diese Untersuchung nun bis Mitte 2001 abschließt.