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Inhalt archiviert am 2024-06-18

The PRIvacy and Security MirrorS: “Towards a European framework for integrated decision making”

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Standardisierung von Sicherheits- und Überwachungstechnologien im Einklang mit EU-Vorgaben

Welchen Stellenwert Bürger Datenschutz und Sicherheit beimessen, hängt davon ab, wer sie sind und wo sie leben. Eine EU-Initiative untersuchte, wie die einzelnen Mitgliedstaaten sich mit diesen beiden Konzepten identifizieren und damit umgehen.

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Ersten Analysen zufolge rechnen die Menschen in Europa damit, dass Sicherheit zum Teil auf Kosten des Datenschutzes gehen wird. Staatliche und private Einrichtungen, die Sicherheits- und Überwachungstechniken einsetzen, berufen sich nun auf diese Ergebnisse, um den individuellen Datenschutz durchlässiger zu machen. Schwerpunkt des EU-finanzierten Projekts PRISMS (The privacy and security mirrors: "Towards a European framework for integrated decision making") war es, diesen Kompromiss zwischen Sicherheit und Datenschutz zu prüfen und Alternativen zu finden, um die Einstellung der Bürger zu diesen beiden Konzepten zu beschreiben. Die Projektpartner verglichen, wo Bürger und Experten die größten Sicherheitsprobleme sehen, und stellten eine erhebliche Diskrepanz zwischen Sicherheitspolitiken auf EU- und nationaler Ebene fest. Überwachungstechnologien gelten als wichtigstes politisches Instrument zur Bekämpfung von Kriminalität und Terrorismus. Das PRISMS-Team analysierte wichtige Sicherheitstechnologien und -praktiken in allen Disziplinen und zeigte, dass bei der Technologieentwicklung Sicherheitsdenken dominiert, der Schutz der Privatsphäre hingegen meist vernachlässigt oder auf andere Akteure umgelegt wird. Eine Umfrage unter 27.000 Bürgern in 27 Mitgliedstaaten lieferte ein umfassendes Bild zum Wissen über Datenschutz- und Sicherheitsthemen bei der Bevölkerung, allgemeiner Wahrnehmung von Sicherheit und Privatsphäre sowie eine Bewertung mehrerer spezifischer Sicherheitsmaßnahmen. Die Forscher entwickelten und testeten ein Modell für Kriterien und Faktoren, die die Akzeptanz von Überwachungstechnologien beeinflussen. Es zeigt, dass die komplexen Zusammenhänge bei dieser Abwägung zu sehr vereinfacht werden, sodass politische Maßnahmen nicht hinreichend begründet werden können. Auf Basis der Projektergebnisse wurde ein Entscheidungsunterstützungssystem entwickelt und getestet, das Nutzern von Sicherheitssystemen Einblicke in die Vor- und Nachteile, Einschränkungen und Grenzen spezifischer Sicherheitsinvestitionen bietet und mit Alternativen im breiteren gesellschaftlichen Kontext vergleicht. Die Ergebnisse von PRISMS werden die politische Regelung von Überwachungsmethoden beeinflussen und können auch neue Technologien befördern, die sowohl Privatsphäre als auch Sicherheit im Einklang mit EU-Vorgaben schützen.

Schlüsselbegriffe

Sicherheit, Überwachungstechnologien, Datenschutz, PRISMS

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