Provenienzprüfungen zur Einschätzung der Anpassung von Bäumen an Klimaveränderungen
Wälder sind ein wichtiger Bestandteil unserer Umwelt und bieten Ökosystemdienste wie Luftfilterung und hochwertiges Holz. Sie sind jedoch aufgrund der langen Lebensspanne von Bäumen für sich ändernde Umweltbedingungen besonders anfällig. Das EU-finanzierte Projekt "Increasing the potential of economically valuable tree species to survive drought" (INPUT-DROUGHT)(öffnet in neuem Fenster) wurde ins Leben gerufen, um die Unterschiede zwischen verschiedenen Provenienzen der Rotbuche (Fagus sylvatica) und der Douglasie (Pseudotsuga menziesii) zu messen. Eine Provenienz bezieht sich auf einen Baumbestand, der an einen bestimmten Bereich angepasst ist. INPUT-DROUGHT testete das Wachstum und die Anfälligkeit mehrerer Provenienzen aus verschiedenen geographischen Orten, die unter gemäßigten Bedingungen wachsen. Hierfür untersuchte man die Breite und die Struktur der Baumringe. Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Rotbuchenprovenienzen aus Südeuropa im Vergleich zu anderen Provenienzen auch bei Dürre ein schnelles Wachstum und eine geringe Sterblichkeit aufwiesen. Obwohl die Unterschiede bei der Douglasie weniger auffällig waren, konnte man auch bei dieser Art geeignete Provenienzen für eine weitflächigere Nutzung ermitteln. Forscher haben auch herausgefunden, dass sich Rotbuchen schnell an eine trockene Umgebung anpassen können. Eine tiefergehende Analyse zeigt eine hohe Plastizität der Holzstruktur auf Zellebene. Die Empfehlung geeigneter Provenienzen ist für die Abschwächung der Auswirkungen von Klimaextremen, wie Dürre und Sterblichkeit europäischer Baumarten, wichtig.