Das Europäische Parlament äußert sich zur Politik im audiovisuellen Bereich im digitalen Zeitalter
In einem jüngst vorgelegten Bericht über die europäische audiovisuelle Politik im digitalen Zeitalter fordert das Europäische Parlament noch vor 2002 eine Revision der Richtlinie "Fernsehen ohne Grenzen". Diese Richtlinie sollte allgemeine Regeln für alle audiovisuellen Dienste ungeachtet der Übertragungstechnik umfassen, so Mitglieder des Parlaments. Außerdem sollte sie die Forderung enthalten, wonach private und öffentliche Fernsehsender einen bestimmten Anteil ihrer Jahresnettoeinnahmen für Investitionen in die Produktion und den Erwerb europäischer audiovisueller Programme vorbehalten. Die Regelung sollte "möglichst knapp ... sein und muss ermöglichen, dass der Markt in den Mitgliedstaaten nach den Regeln des Wettbewerbs funktioniert". Die Bestimmungen sollten "Pluralismus sowie sprachliche und kulturelle Vielfalt gewährleisten und gleichzeitig die Wahlfreiheit schützen". Das Parlament begrüßt des Weiteren die Weiterentwicklung von Systemen zur Filterung der Programme und anderer Methoden der elterlichen Kontrolle zum Schutz von Jugendlichen. Es fordert die Kommission und die Mitgliedstaaten auf, ein geeignetes europäisches beratendes Forum zu fördern, in dessen Rahmen die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekte des Inhalts von Multimediaangeboten diskutiert werden. Ferner wird die Kommission ersucht, "der kulturellen Eigenart und der schwachen wirtschaftlichen Stellung des europäischen audiovisuellen Sektors bei der Festlegung ihrer Wettbewerbspolitik in diesem Bereich Rechnung zu tragen".