Kommission finanziert Verkehrs-Ortsangaben-Projekt
Im Oktober ist ein von der Europäischen Kommission finanziertes Projekt angelaufen, das die Vorführung und Förderung universeller Ortsangaben zum Ziel hat. Das AGORA-Projekt baut auf das erfolgreich abgeschlossene Projekt EVIDENCE auf, das eine neue Methode zur universellen Ortsangabe unter Laborbedingungen bewertet hatte. AGORA wird den im Projekt EVIDENCE entwickelten Ansatz zur Ortsangabe verfeinern und dieses Verfahren bei wirklichen Telematik-Anwendungen einsetzen. Das Projekt hat eine Laufzeit von 18 Monaten und verfügt über einen Haushalt in Höhe von 1.673.902 Euro. Die Leitung dieses Projekts übernimmt ERTICO in Zusammenarbeit mit NavTech, Tele Atlas, Move GmbH, Bosch, Blaupunkt und VDO. Die Ortsangabe ist entscheidend für Telematik-Anwendungen im Verkehr, da sie sich auf die geographische Position bezieht. Die geographische Komponente der Information gibt Antworten auf Fragen wie "Wo bin ich?", "Wo sind Sie?" und "Wo ist die Unfallstelle?". Die Antworten reichen von Positionsangaben in Form wissenschaftlicher Koordinaten bis zu Positionsangaben in Form von Objekten aus dem unmittelbaren menschlichen Erfahrungsbereich, sogenannten "Orten" (locations). Bei diesen Orten kann es sich um eine Kreuzung, einen Straßenabschnitt, eine Sehenswürdigkeit usw. handeln. Das Projekt EVIDENCE entwickelte ein generisches Verfahren zur Ortsangabe, das in einer Karten-Datenbankumgebung unter Laborbedingungen erfolgreich umgesetzt, geprüft und bewertet wurde. Das Verfahren ist für Verkehrs-Telematiksysteme ausgelegt, die an beiden Enden der Kommunikationskette eine digitale Landkarte einsetzen. Wenn erforderlich, wird ein Ortscode aus der Kartendatenbank im Sendesystem erstellt, in eine Nachricht eingebettet, mit drahtlosen Datenträgern übermittelt und vom Empfänger mit Hilfe der Informationen in dessen Kartendatenbank entschlüsselt. Ziel von AGORA ist daher die Anpassung des EVIDENCE-Ortsangabeverfahrens für die umfassende Verwendung in Verkehrs-Telematikanwendungen sowie die Förderung der Interoperabilität. Zu diesem Zweck wird AGORA einen Versuch starten, bei dem die gesamte Telematik-Dienstleistungskette hinsichtlich der Ortsangabe zum Einsatz kommt. Der Versuch konzentriert sich auf den Raum Hannover (Deutschland).Mögl
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