IST2000 mit Frankreichs Anerkennung des RP5 eröffnet
Forschung und Entwicklung spielten eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung der Informationsgesellschaft, sagte der französische Minister für Forschung, Roger Gérard Schwartzenberg, anlässlich der Eröffnung der Konferenz IST2000 in Nizza. Die Technologien, die in einigen Jahren zum Einsatz kämen, könnten durch Forschungsarbeiten unterstützt werden, die bereits jetzt im Gange seien, so Schwartzenberg. Er betonte ferner, dass das IST-Programm entscheidend zum Aufholen Europas auf dem Gebiet der Informationstechnologie beigetragen habe. Er lobte das Fünfte Rahmenprogramm (RP5) der Europäischen Union, weil es für einen einheitlicheren Ansatz auf diesem Gebiet gesorgt habe. Es habe außerdem die erforderlichen Mittel für F&E in diesem Gebiet bereitgestellt (beinahe ein Viertel des Haushalts des RP5 war dafür vorgesehen) und über 800 Projekte unterstützt. Als Einziges, so Schwartzenberg, habe ein Netzwerk mit hoher Kapazität zur Verbindung aller wichtigen Forschungseinrichtungen Europas untereinander gefehlt. Zu diesem Zweck sei nun der Vertrag für das Projekt GEANT - das umfassendste der Welt - unterzeichnet worden. In seiner Rede gab er ferner mehrere Empfehlungen für mögliche Verbesserungen des nächsten Rahmenprogramms wie z.B. die Gewährleistung, dass Antworten auf Aufrufe binnen höchstens sechs Monaten bearbeitet werden, die Öffnung des IST-Programms für großmaßstäblichere Projekte von strategischem Wert, auch wenn diese ein höheres finanzielles Risiko darstellen, und eine stärkere Konzentration auf strategische, wirtschaftliche und soziale Bedürfnisse in diesem Zusammenhang, wie z.B. die Gewährleistung, dass die Kommunikations- und Informationstechnologien jedermann zur Verfügung stehen. Schwartzenberg wies seine Zuhörer darauf hin, dass, obwohl man sich in letzter Zeit zunehmend auf erfolgreiche neu gegründete Unternehmen konzentriert habe, die Entwicklung des World Wide Web größtenteils durch öffentliche Einrichtungen und Behörden (wie z.B. in den 90er Jahren durch Hochschulen in den USA und CERN) gefördert worden sei. Schwartzenberg konnte wegen schlechten Wetters nicht persönlich erscheinen, machte sich aber passender Weise die High-Tech-Option der Live-Übertragung per World Wide Web zunutze, um von Paris aus zu den Teilnehmern der IST2000 zu sprechen.
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