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OPERATIONALISATION OF NATURAL CAPITAL AND ECOSYSTEM SERVICES: FROM CONCEPTS TO REAL-WORLD APPLICATIONS

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Anwendung des Konzepts der Ökosystemleistungen auf die reale Welt

Neue und genauere Wege zur Definition und Messung von Ökosystemleistungen haben es Wissenschaftlern und der breiten Öffentlichkeit ermöglicht, ein besseres Verständnis dafür zu gewinnen, wie die Natur zum menschlichen Wohlbefinden beiträgt.

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Der Bestand an natürlichen Ressourcen der Erde wie ihre Geologie, Böden, Luft, Wasser und alle lebenden Organismen, bildet ihr Naturkapital (NK). Einige NK-Werte tragen direkt zum menschlichen Wohlergehen bei, indem sie sauberes Wasser, fruchtbaren Boden, Abfallzersetzung, die Bestäubung von Pflanzen und die Klimaregulierung bereitstellen. Diese so genannten Ökosystemleistungen (ÖS) unterstützen unsere Wirtschaft und Gesellschaft, um das menschliche Leben zu ermöglichen. Obwohl der Zusammenhang zwischen gesunden Ökosystemen, der Lieferung von Ökosystemleistungen und dem menschlichen Wohlergehen besser verstanden wird, sind nach wie vor weitere Arbeiten notwendig, damit die Ideen des NK und der Ökosystemleistungen etabliert sind. Das EU-finanzierte Projekt OPENNESS wurde eingerichtet, um diese Konzepte in effektive operative Rahmenbedingungen umzusetzen, die Ökosystemleistungen in Land-, Wasser- und Stadtmanagement integrieren. Ziel ist eine fundierte Entscheidungsfindung, um die sozial- und umweltpolitischen Initiativen der EU zu unterstützen. „Der Ansatz von OPENNESS basiert auf der Anwendung des Konzepts der Ökosystemleistungen auf 27 praxisnahe Fallstudien zu verschiedenen soziologisch-ökologischen Systemen in 13 europäischen und vier außereuropäischen Ländern wobei Beobachtungen und Analysen aus der Praxis angewandt werden“, sagt Projektkoordinatorin Professorin Eeva Furman. „Die Fallstudien dienten als Testumgebungen für biophysikalische, soziokulturelle und monetäre Methoden sowie konzeptionelle Rahmenbedingungen zur Beurteilung und Bewertung von Ökosystemleistungen.“ Im Mittelpunkt dieser Fallstudien standen wichtige politische Probleme wie die Verbesserung der Wasserqualität, die Erhaltung der Biodiversität, die verantwortungsvollere Verwendung der natürlichen Ressourcen und die Bekämpfung des Klimawandels durch eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien. Eine wichtige Botschaft war, dass Kenntnisse über Ökosystemleistungen am effektivsten sind, wenn Entscheidungsträger, Praktiker und wichtige Interessengruppen eng am Bewertungsprozess beteiligt sind. So wird sichergestellt, dass alle Akteure die Informationen als relevant und zuverlässig betrachten und bereit sind, darauf zu reagieren. Professorin Furman erklärt: „Verantwortliche für die Land- und Wasserbewirtschaftung und andere Interessengruppen haben neue Ideen und Verfahren aus den praxisnahen Fallstudien angenommen, um durch den Einsatz von Ökosystemleistungen in der Stadtplanung sowie in der Wasser- und Forstwirtschaft erhebliche Veränderungen zu bewirken. Darüber hinaus gelang es in allen Fallstudien, intellektuelles Kapital aufzubauen und das Verständnis von Ökosystemleistungen und ihrer Rolle für das menschliche Wohlergehen zu vergrößern.“ Die Projektpartner erstellten ein Kaskadenmodell, das eine einfache Art und Weise der Visualisierung und Kommunikation des Konzepts der Ökosystemleistungen und der Beziehungen zwischen grundlegenden ökologischen Prozessen und den Vorteilen darstellt, die Ökosysteme den Menschen bieten. Die Forscher haben auch eine Analyse der Chancen und Herausforderungen für die Etablierung von Ökosystemleistungen in EU-Regulierungsrahmen erstellt. Diese wurden anschließend in der regionalen Bewertung für Europa und Zentralasien der Zwischenstaatlichen Plattform für Biodiversität und Ökosystemleistungen der Vereinten Nationen verwendet sowie für ihre Werkzeuge zur Unterstützung der Politik und Methoden für die Szenarienanalyse und Modellierung der biologischen Vielfalt und Ökosystemleistungen verwendet. Die Projektergebnisse wurden in OPPLA integriert, ein neues Wissensdrehkreuz, das in Zusammenarbeit mit dem Projekt OPERAS entwickelt wurde. „Die Plattform sammelt Informationen und stellt diese Forschern und Praktikern zur Verfügung. Dadurch entsteht eine zentrale Anlaufstelle für den Zugriff auf aktualisiertes Wissen über Ökosystemleistungen und Lösungen aus der Natur“, erklärt Professorin Furman. OPENNESS hat erfolgreich Möglichkeiten geschaffen, Menschen dabei zu helfen, die Idee von Ökosystemleistungen zu visualisieren, so dass sie sie leichter auf ihre Arbeit anwenden können, indem ihnen eine Fülle von mehrstufigen Lösungen angeboten wird. Diese können im wirklichen Leben von Interessengruppen, Praktikern und Entscheidungsträgern in öffentlichen und geschäftlichen Organisationen genutzt werden, da neue Rahmenpläne, Datensätze, Methoden und Werkzeuge bereitgestellt werden, die sich für unterschiedliche Entscheidungskontexte eignen. Dies wird die Gemeinschaften und Organisationen innerhalb der EU stärken, so dass sie die Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen für das Wohlergehen ihrer Bürger verbessern können.

Schlüsselbegriffe

Ökosystemleistungen, Wohlbefinden, Naturkapital OPENNESS, OPPLA

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