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Advancing and strengthening the methodological tools and practices relating to the application and implementation of Health Technology Assessment (HTA)

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Bewertung von HTA-Instrumenten

Mit den enormen wissenschaftlich-technischen Fortschritten im medizinischen Sektor wird es immer schwerer, richtige Entscheidungen zu treffen. So kommen zunehmend HTA-Instrumente (Health Technology Assessment) zum Einsatz, um die Ressourcenverteilung im Gesundheitswesen zu optimieren.

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Das EU-finanzierte Projekt ADVANCE_HTA (Advancing and strengthening the methodological tools and practices relating to the application and implementation of Health Technology Assessment (HTA)) zielte auf die Ausweitung von HTA-Methoden und deren Anwendungsbereiche für unterschiedliche Bereiche des Gesundheitswesens ab. Dabei wurden alle Beteiligten von Entscheidungsträgern bis hin zu Patienten maximal einbezogen. Forschungsschwerpunkte waren u.a. Kosten/Nutzen- und Effizienzanalysen, Krankheitslast und Schwere der Erkrankung. Die Daten und Methoden wurden dann mit entscheidungsanalytischen Verfahren wie DCE (Discrete-Choice-Experimenten) und MCDA (multikriteriellen Entscheidungsanalysen) ausgewertet. HTA-Systeme aus 10 EU-Ländern wurden anhand von Arzneimittelrückerstattungssystemen für Krankheiten wie Krebs, rheumatoide Arthritis und Multiple Sklerose umfassend analysiert. Die Projektpartner erstellten eine Taxonomie wichtiger Variablen und eine Datenbank zu Entscheidungen über Rückerstattungspraktiken und führten anschließend eine ökonometrische Analyse durch. Die Ergebnisse lieferten neue Einblicke zu Faktoren, die die Ergebnisse solcher Entscheidungen beeinflussen, etwa Stakeholderbeteiligung, länderspezifische Kostenaufstellung und Patientenalter. Neben einem Rahmen für die retrospektive Analyse von HTA entwickelte ADVANCE_HTA den MCDA-basierten Advance Value Framework©, der soziale Wertschöpfung und Innovationswert bewertet und der dann an zwei Fallstudien zur Behandlung von metastasierendem Kolorektalkarzinom getestet wurde. Das Modell erwies sich aufgrund seiner umfassenden und robusten Methodik als geeignet und reduziert vor allem Verfälschungen und Motivationsvorteile. Ein weiterer Schwerpunkt war die Analyse und Optimierung von HTA-Entscheidungen für seltene Krankheiten. Hierfür baute ADVANCE_HTA enge Kontakte zu anderen europäischen Initiativen auf, die an seltenen Krankheiten forschen, etwa EPIRARE (Europäische Plattform für seltene Krankheitsregister) und EUNetHTA. In DCE-Befragungen wurde die Wahrnehmung von Patienten und Entscheidungsträgern ermittelt, was aussagefähige Informationen zu Faktoren lieferte, die die Nutzenbewertung beeinflussen. ADVANCE_HTA wandte HTA auch zur Bewertung medizintechnischer Geräte an, wobei soziale, ethische und rechtliche Aspekte wie auch Risiko und Funktionalität berücksichtigt wurden. Auch die mögliche Einführung von HTA in Osteuropa und Lateinamerika wurde untersucht. Über die Projektaktivitäten wurde auf breiter Ebene in Publikationen, Workshops, auf Projektwebseite, twitter (@AdvanceHTA) und Advance-HTA LinkedIn Gruppe informiert. Die Aktivitäten von ADVANCE_HTA zeigten, dass robustere und anpassungsfähigere HTA-Methoden für Politik, künftige Forschungsagenden und Best Practices für Arzneimittel und Geräte benötigt werden. Damit kann die Ressourcenverteilung optimiert und die Nachhaltigkeit von Gesundheitssystemen gewährleistet werden, unabhängig von system- oder therapiespezifischen HTA-basierten Entscheidungen.

Schlüsselbegriffe

Bewertung von Gesundheitstechnologien, HTA, Methodik, Discrete Choice Experiment, multikriterielle Entscheidungsanalyse, Advance Value Framework©

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