Forschung ist der Schlüssel zur Lösung der Frage des abgereicherten Urans - Kommission und Ministerrat
In einer Erklärung gegenüber dem Europäischen Parlament am 17. Januar betonten die Europäische Kommission und der Ministerrat, dass die EU bestrebt sei, festzustellen, ob eine Verbindung zwischen dem Einsatz von abgereichertem Uran und Erkrankungen besteht. Javier Solana, Generalsekretär des Rates und Hoher Vertreter für die GASP, versprach, dem Parlament alle verfügbaren Informationen umgehend vorzulegen, betonte aber, dass jegliche Schlussfolgerung auf wissenschaftlichen Nachweisen und nicht auf reinen Hypothesen basieren sollte. "Wir müssen uns auf Fakten stützen, nicht auf Annahmen. Um die Fakten zu bewerten, müssen wir Zugriff auf alle verfügbaren Informationen haben [...]. Sobald sie vorliegen, müssen sie in einer Weise analysiert werden, die Vertrauen in die Ergebnisse erweckt", fuhr Solana fort. Diese Äußerungen folgten auf die Angabe seitens der Nato am 16. Januar, ihre medizinischen Berater hätten in den derzeit vorliegenden Krankenakten keinen Hinweis auf einen Zusammenhang zwischen abgereichertem Uran und Krebserkrankungen finden können. Margot Wallström, für Umwelt zuständiges Mitglied der Kommission, wies darauf hin, dass bisher noch keine einstimmige wissenschaftliche Position zu den Auswirkungen abgereicherten Urans besteht, fügte jedoch hinzu, dass die Kommission über entsprechende Maßnahmen und eine eventuelle Anpassung ihrer Umweltprogramme in der Region entscheiden werde, sobald weitere Informationen vorliegen. Die MdEP begrüßten die in der Stellungnahme enthaltene Einsicht, wonach umgehend ein wissenschaftlicher Nachweis zu erbringen ist. Jim Fitzsimmons (Irland) wies auf den massiven Anstieg der Krebserkrankungen in der Region hin. Die Menschen auf dem Balkan hätten ein Recht auf die volle Wahrheit, und die EU sollte dieses Problem mit Nachdruck verfolgen, betonte er. Paul Lannoye (Belgien) bemerkte, die EU solle nicht darauf warten, bis festgestellt wird, dass keine Verbindung besteht, sondern jetzt sofort reagieren. Javier Solana versprach, diese Frage Ende des Monats vor dem Hintergrund weiterer Informationen neu zu bewerten.
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