Rückschlag für britischen Gesetzesentwurf zum Klonen?
Das Oberhaus des britischen Parlaments, das House of Lords, könnte den von der Regierung gebilligten Gesetzesentwurf zur Forschung im Bereich des Klonens menschlicher Embryonen verzögern. Nach den insbesondere von religiösen Führern verlautbarten Forderungen, die Forschungsarbeiten aufgrund ethischer Erwägungen zu verzögern, haben einige Peers des House of Lords vor der Billigung oder sogar Abstimmung über die Gesetzesvorlage weitere Untersuchungen bezüglich des Gesetzesentwurfs beantragt. Die Abstimmung des House of Commons, mit der die Forschungsarbeiten an Stammzellen (aus Embryonen entnommen) gebilligt wurden, wurde im Dezember 2000 von 366 zu 174 Mitgliedern getragen und wurde auch vom britischen Premierminister Tony Blair unterstützt. Diese Entscheidung muss jetzt vom House of Lords ratifiziert werden, welches das Verfahren durch die Beantragung einer Untersuchung des Themas vor der Abstimmung verlangsamen kann - was ein Peer bereits getan hat. Lord Alton hat einen Änderungsantrag gestellt, dass ein Sonderuntersuchungsausschuss das Thema unter die Lupe nehmen soll. Die Befürworter dieses Gesetzes haben jedoch darauf hingewiesen, dass all diese Punkte bereits im britischen Unterhaus, dem House of Commons, diskutiert wurden. In dieser Debatte kam man unter anderem zu dem Schluss, dass mittels dieser Forschungsarbeiten ein bedeutender Fortschritt bei der Bekämpfung degenerativer Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson gemacht werden könnte. Die Stammzellenforschung könnte bei der Behandlung dieser Krankheiten einen schnellen und effizienten Weg darstellen, da diese Zellen, anders als fremde Zellen, vom Körper nicht bekämpft, sondern angenommen würden.