Unternehmen und Informationstechnologie im Mittelpunkt eines informellen Treffens in Manchester
Die Lücke der zuverlässigen Zahlen hinsichtlich der Fortschritte in Europas Unternehmen zu schließen und dem Mangel an IT-Fachkräften in Europa zu begegnen waren zwei der Hauptziele eines Treffens in Manchester (Vereinigtes Königreich), das EU-Kommissare und schwedische Minister versammelte. An der Sitzung, zu der die schwedische Präsidentschaft der EU als Vorbereitung auf das Treffen des Europäischen Rates in Stockholm am 23. und 24. März eingeladen hatte, nahm auch Erkki Liikanen, das für Unternehmen und die Informationsgesellschaft zuständige Kommissionsmitglied, teil. Er stellte einen Plan zur Messung der Fortschritte in europäischen Unternehmen vor, wie es in der vom Europäischen Rat in Lissabon im März 2000 befürworteten Initiative "Unternehmen Europa" dargelegt wurde. Der Plan umfasst die Untersuchung von Faktoren wie beispielsweise die Kreditvergabe an KMU (kleinere und mittlere Unternehmen), Bearbeitungsdauer von Konkursverfahren, Senkung der Ausgaben für die Eintragung eines Unternehmens und einheitliche staatliche Beihilfen für alle Branchen als eine Möglichkeit, für alle europäischen Staaten objektive Methoden zur Messung ihrer Fortschritte bereitzustellen. Liikanen machte geltend, dass die Fortschritte bei der Zielsetzung "Unternehmen Europa" bereits beobachtet würden, aber noch weitere Maßnahmen diesbezüglich notwendig seien. "Die Ermittlung von Problemen und Lösungen ist zwar von grundlegender Bedeutung, reicht aber allein noch nicht aus. Wir benötigen auch objektive Messgrößen, die zeigen, ob die politischen Maßnahmen, mit denen wir auf die erkannten Herausforderungen reagieren, wirklich eine Kultur der wirtschaftlichen Dynamik fördern, die die Kultur der wirtschaftlichen Stabilität, die in Europa bereits fest verwurzelt ist, ergänzt und konsolidiert", erklärte Likkanen. Forschungskommissar Philippe Busquin befürwortete den Schritt zur Unterstützung europäischer Firmen, insbesondere mit Hilfe der Forschung. "Wir brauchen höhere Investitionen in Forschung und Innovation, um die europäischen Unternehmen für den Wettbewerb zu stärken", sagte Busquin. "Meiner Ansicht nach sollte die Forschungsförderung der EU umstrukturiert werden, damit wir eine europaweite Zusammenarbeit in den Spitzentechnologien, wie beispielsweise der Biotechnologie, fördern können." Es sind Maßnahmen erforderlich, damit sichergestellt werden kann, dass das Ziel, Europa als weltweit wettbewerbsfähige und wissensbasierte Wirtschaft zu etablieren, verwirklicht werden kann. Dazu gehört auch, den Mangel an IT-Fachkräften anzugehen, der sich in naher Zukunft in Europa auswirken könnte. Dieses Problem rückte insbesondere dadurch in den Mittelpunkt, dass eine von der europäischen IT-Beobachtungsstelle (EITO) herausgebrachte aktuelle Studie behauptet, dass es in Europa an 3,8 Millionen Menschen zur Besetzung von IT-Arbeitsplätzen fehlen könnte, wenn keine weiteren Maßnahmen unternommen würden. "Eines der größten Hindernisse für das Wachstum im IT-Sektor und in anderen Wirtschaftsbereichen ist der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften", so Björn Rosengren, Vorsitzender des Verkehrs- und Telekommunikationsrates. Zentraler Gegenstand der Diskussionen bei der Veranstaltung war die Einrichtung einer auf EU-Ebene alle Parteien umfassenden Task Force, die sich mit dem Problem des Mangels an IT-Fachkräften auseinander setzen (und entsprechende Lösungen erarbeiten) würde. Eines der Probleme, die bereits hervorgehoben wurden, ist der Mangel an Frauen im IT-Bereich. Abgesehen davon, dass es sich hierbei um einen in Zukunft auszuschöpfenden Potenzialbereich handelt, stellt dieser Mangel auch eine Bedrohung für das von den Politiken der Europäischen Union angestrebte Ziel der sozialen Integration dar. Dieses Treffen stellte das erste gemeinsame informelle Treffen der Arbeits- und Telekommunikationsminister dar.
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