Neue Kampagne zu Gesundheitsschutz und Sicherheit am Arbeitsplatz
Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz hat eine neue Informationskampagne initiiert, deren Zielsetzung in einer Reduzierung der Zahl von arbeitsbedingten Unfällen besteht. Die Kampagne läuft bis Oktober 2001 und findet in der Europäischen Woche für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz ihren Höhepunkt. Sie wird von der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und den Mitgliedsstaaten unterstützt. "Jedes Jahr sterben in der Europäischen Union etwa 5500 Menschen bei Unfällen am Arbeitsplatz. Mehr als 4,5 Millionen Unfälle verursachen Fehlzeiten von mehr als drei Tagen, insgesamt machen diese einen Verlust von rund 146 Millionen Arbeitstagen aus", so die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. "Dies betrifft alle Wirtschaftsbereiche und zeigt sich besonders in Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern. Die meisten Unfälle werden durch Ausrutschen, Stolpern und Fallen verursacht, gefolgt von falscher manueller Handhabung von Lasten, Verletzungen durch sich bewegende oder herabfallende Gegenstände sowie Transportunfälle. Stürze aus größerer Höhe und Unfälle mit Fahrzeugen sind die Hauptursachen für Unfälle mit Todesfolge." "Die meisten dieser Unfälle könnten jedoch durch ein gutes Management und unter Beachtung der bestehenden europäischen Richtlinien zum Arbeitsschutz vermieden werden", so die Agentur weiter. Als ein Bestandteil der Kampagne wird ein Europäischer Wettbewerb für gute praktische und innovative Lösungen zur Unfallverhütung am Arbeitsplatz durchgeführt. Anna Diamantopoulou, EU-Kommissarin für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten, führte dazu aus: "Die wirtschaftlichen Kosten für arbeitsbedingte Unfälle sind sehr hoch, der Preis, den die Menschen zahlen, ist jedoch unendlich größer. Diese Kosten und Belastungen möglichst gering zu halten, ist das Hauptziel der diesjährigen Europäischen Woche für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. Daher fordere ich alle Unternehmen dringend auf, diese Herausforderung anzunehmen und sich an der Woche zu beteiligen." Mona Sahlin, schwedische Ministerin für Industrie, Beschäftigung und Kommunikation, stimmte ihr zu: "Die Reduzierung arbeitsbedingter Unfälle ist nicht einfach nur ein moralisches Gebot. Es gibt für Unternehmen auch gewichtige wirtschaftliche Gründe, hier aktiv zu werden. Die erfolgreichsten Unternehmen können meist auch die besten Unfallpräventionsergebnisse vorweisen. Die Reduzierung der Unfallrisiken am Arbeitsplatz ist einer der wesentlichen Faktoren zur Verbesserung der Qualität des Arbeitslebens, das ein zentrales Thema der schwedischen Präsidentschaft der Europäischen Union darstellt." Im April 2001 wird die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz zusätzlich ein Sonderprogramm zum Verhindern von Arbeitsunfällen in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Europa starten.