Britisches Oberhaus fordert Maßnahmen gegen das Aufkommen von "Superbugs"
Mitglieder des Wissenschafts- und Technologieausschusses des britischen Oberhauses fordern ein schärferes Vorgehen gegen die unsachgemäße Anwendung von Antibiotika, die als wichtiger Faktor für die Entstehung antibiotikaresistenter Bakterien, so genannter "Superbugs", gilt. In einem am 29. März veröffentlichten Bericht bezeichnet der Ausschuss die Maßnahmen gegen das Aufkommen von "Superbugs" als "zu langsam". Die Stellungnahme schließt sich an einen Bericht vom April 1998 an, der den Alarm wegen des Aufkommens medikamentenresistenter Bakterien und anderer Krankheitserreger ausgelöst hatte. In dem Bericht von 1998 wurde außerdem ein sparsamerer Einsatz von Antibiotika sowie ein besserer Schutz vor Infektionen und mehr Grundhygiene im britischen National Health Service gefordert. Dem Bericht folgte eine Öffentlichkeitskampagne, und im VK wurde ein Aktionsplan gegen mikrobielle Resistenz ("Anti-microbial Resistance Action Plan") aufgestellt. Dem neuen Bericht zufolge zeigte der Plan einige Wirkung; die Verschreibungen von Antibiotika durch die praktischen Ärzte im VK gingen zwischen 1997 und 1999 um 19 Prozent und die Umsätze von Antibiotika für Tiere zwischen 1996 und 1999 um ein Drittel zurück. Der Ausschuss des Oberhauses begrüßt diese Entwicklung, kritisiert aber, dass das britische Gesundheitsministerium bei seinem Teil der Kampagne zu langsame oder gar keine Fortschritte mache.