Busquin: Innovation setzt nicht ein, wenn die Forschung aufhört
"Innovation setzt nicht ein, wenn die Forschung aufhört", bemerkte EU-Forschungskommissar Philippe Busquin auf einer von dem Europäischen Verband der Forschungs- und Technologieorganisationen (EARTO) am 6. April in Madrid (Spanien) veranstalteten Konferenz. Der EU-Kommissar lenkte das Augenmerk auf eine Verbesserung der Integration von Forschung und Innovation. "[Innovation] ist ab der Konzeption eines Forschungsprojektes vorhanden und begleitet dieses während seines Verlaufs. Innovation ist ein integraler Bestandteil des gesamten neuen Rahmenprogramms für Forschung." "Es gab Zeiten, da waren Forschung und Innovation dasselbe", sagte Busquin und verwies auf Louis Pasteur, der das Zusammenwirken der Moleküle erforschte und anschließend einen Impfstoff gegen die Tollwut entwickelte. Er fügte hinzu, dass sich seitdem zwischen Forschung und Innovation in Europa eine Dichotomie oder Antinomie vollzogen habe, die sowohl die Forschung als auch die Nutzung der Ergebnisse geschwächt habe. "Diese Schwierigkeit beruht auf einer linearen und folgerichtigen Sichtweise zu Forschung und Innovation, geht sie doch auf eine bestimmte Kultur zurück, zu der ein Mangel an Unternehmergeist, Risikoscheu und die Tendenz zu einer selbstsüchtigen Vereinnahmung der Ergebnisse öffentlicher Forschung gehören", sagte der EU-Kommissar. Ein Lösungsansatz hierfür liege in einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen Universitäten, der Industrie und Forschungsinstituten, sagte Busquin und fügte hinzu, dass diese mithilfe von integrierten Projekten und Netzwerken der Spitzenforschung erreicht werden könne, die in den Vorschlägen der Kommission für das nächste Rahmenprogramm für Forschung enthalten sind.