Selbstmordattentäter in Schach halten
Angesichts der gegebenen Umstände und der potenziell verheerenden Folgen ist der Einsatz einer nicht tödlichen Maßnahme gegen einen Selbstmordattentäter nicht immer möglich. Außerdem sind Kollateralschäden bei bestimmten Angriffen unvermeidlich. Erschwerend kommt hinzu, dass auch die Rechte des mutmaßlichen Bombenattentäters geschützt werden müssen. Vor diesem Hintergrund will das EU-finanzierte Projekt SUBCOP (Suicide bomber counteraction and prevention) neue Werkzeuge und Verfahren zur Reaktion auf mutmaßliche Bombenanschläge bereitstellen. Die drei vorgesehenen technischen Werkzeuge sind weichere Methoden, Schadensbegrenzung und Sicherheitsbehälter (Containment) sowie weniger todbringende Methoden (less-than-lethal). Sie werden nichtletale Gegenmaßnahmen unterstützen und die ethischen, rechtlichen und sozialen Erwägungen und Implikationen eines drohenden Angriffs berücksichtigen. Während des ersten Berichtszeitraums bestand der Schwerpunkt im Sammeln von relevanten Informationen mit Hilfe von Interviews mit den Endbenutzern, die für die Verhinderung oder Unschädlichmachung von Selbstmordanschlägen verantwortlich sind. Man erhielt Feedback über vorhandene Ansätze, dringende Bedürfnisse und Lücken. Daten über Selbstmordattentäter, Sprengvorrichtungen, Tatorte und Interventionen der Vergangenheit wurden gleichermaßen analysiert. Ein internetgestütztes Schulungsinstrument für Maßnahmenlenkung ist definiert worden, dessen Entwicklung im Gange ist. Das Tool bewertet Schlüsselfaktoren und ethische Erwägungen, die eine bestimmte Reaktion auf ein Ereignis beeinflussen und rechtfertigen. Auch ethische und rechtliche Aspekte von Maßnahmen zur Bewältigung von Selbstmordattentaten wurden untersucht. Zusätzlich sind die Ziele der drei technischen Instrumente auf Grundlage der bislang vorliegenden Ergebnisse erneut geprüft worden. SUBCOP verfolgt die Absicht, Instrumente, Technologien und Verfahren mit nichtletalen Möglichkeiten einzuführen, um im Falle eines Selbstmordanschlags alle Menschen in Sicherheit zu bringen. Die Projektergebnisse sollen dazu beitragen, Selbstmordattentäter von ihrem Tun abzuhalten, so dass die Verkehrsknotenpunkte in Europa sicherer werden.
Schlüsselbegriffe
Selbstmordattentäter, Bombendrohung, Gefahr durch Bomben, Bombenangriffe, nicht tödliche Reaktion, nichtletale Maßnahme zur Bewältigung, weniger totbringend