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The International Politics of Law-enforcement Cooperation

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Internationale Zusammenarbeit gegen das Verbrechen

Die Forschung zeigt die Herausforderungen bei der Realisierung der internationalen Zusammenarbeit gegen das Verbrechen auf. Sie erläutert, auf welche Weise die Länder ihre Partner auswählen und warum einige Länder nur ungern kooperieren.

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Das EU-finanzierte Projekt IPLEC (The international politics of law-enforcement cooperation) hat Einblick in die internationalen Anstrengungen in Sachen Justiz und Strafverfolgung genommen. Es will die Wege finden, auf denen inländische Institutionen und Normen diese Bemühungen beeinflussen und auf welche Weise sie die Bereitschaft der Länder zur Kooperation prägen. Man unterteilte die Projektarbeit in fünf verschiedene Bereiche, um diese Fragen eingehend zu untersuchen. So überprüfte die erste Untersuchung die von der internationalen medizinischen Fachwelt angeführten weltweiten Bemühungen gegen den Organhandel. Diese Studie ist maßgeblich, da sie die erste ist, welche auf empirische Weise die politische Dynamik des Organhandels erkundet und wertvolle Erkenntnisse für politische Entscheidungsträger liefert. In einem Artikel verglich man den Organhandel mit dem Sexhandel und Arbeitshandel, wobei diese drei Praktiken oftmals als "Menschenhandel" zusammengefasst werden. Der Artikel legt wichtige Unterschiede zwischen diesen Praktiken dar und liefert wesentliche Erkenntnisse in Hinsicht auf die Ausgestaltung der Strategien zur Bekämpfung des illegalen Handels sowie für die wissenschaftliche Analyse. Die Projektforscher untersuchten die Verteilung internationaler Polizeikontakte und insbesondere die Präsenz des FBI im Ausland, die ein wichtiges Mittel bei der Zusammenarbeit gegen Straftaten und Terrorismus darstellt. Erstmals wurde eine systematische Verbindung zwischen Menschenrechten und der Zusammenarbeit bei der Terrorismusabwehr hergestellt, was Auswirkungen auf die Schaffung der Kooperation bei der Terrorismusbekämpfung mit repressiven Regierungen hat. Anschließend erforschte der Projektkollege die politische Ökonomie der internationalen Adoption von Kindern. Diese Untersuchung liefert eine systematische Analyse der Faktoren, die internationale Adoptionsströme formen, und trägt zu unserem Verständnis dafür bei, auf welche Weise politische Faktoren die internationale Migration prägen. Die folgende Studie analysierte, auf welche Weise die Staaten grenzüberschreitende Zuständigkeitskonflikte durch das Prinzip des Respekts lösen, das in der Akzeptanz der Ausübung der rechtlichen Autorität durch einen anderen Staat besteht. Mit ihrem empirischen Schwerpunkt auf dem Haager Übereinkommen über internationale Kindesentführungen hat diese Studie Auswirkungen auf die Analyse der juristischen Reibungen der Globalisierung. Abschließend konzentrierte sich die letzte Studie auf die internationale Rechtsangleichung und die Bemühungen um die Stärkung des internationalen Handels durch die Vereinheitlichung privatrechtlicher Regeln, die länderübergreifende Handelsangelegenheiten lenken. Insgesamt unterstützen diese Studien die Analyse der Politik der Rechtsdurchsetzung im Bereich der internationalen Beziehungen. Sie bieten Einblicke für Wissenschaftler sowie politische Entscheidungsträger. Die Forschungsergebnisse sind in führenden Zeitschriften auf dem Gebiet der internationalen Beziehungen sowie Kriminologie und Medizin veröffentlicht worden.

Schlüsselbegriffe

internationale Zusammenarbeit, Straftat, Verbrechen, Kriminalität, IPLEC, Rechtsdurchsetzung, Strafverfolgung, illegaler Handel

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