MicroRNA zur Behandlung von Herzinsuffizienz
Der Endocannabinoid-Signalweg im Nervensystem steuert verschiedene physiologische Prozesse wie Appetit, Schmerzempfinden, Stimmungslage und Gedächtnisleistung. Sein Name ist von seiner Vermittlung der psychoaktiven Wirkung von Cannabis hergeleitet. Ist der Endocannabinoid-Signalweg gestört, können verschiedene Krankheiten wie etwa Herzversagen auftreten. Da Gewebeschäden die Ausschüttung von Endocannabinoiden und damit Apoptose und Zelltod befördern, könnte eine Hemmung des Cannabinoid-CB1-Rezeptors einen protektiven Effekt auf die Herzfunktion haben. MicroRNA sind wichtige Regulatoren auf Translationsebene. So könnten veränderte Konzentrationen bioaktiver Moleküle (in diesem Fall Endocannabinoide) im geschädigten Herzen mit spezifischen microRNA assoziiert sein. Das EU-finanzierte Projekt ENSIG-MIRNA (Endocannabinoid signaling in heart failure: functional relevance of microRNAs) sollte untersuchen, wie durch Gewebeschäden und aktivierten Endocannabinoid-Signalweg das microRNA-Expressionsprofil im Herzen verändert wird und dadurch Herzversagen droht. Schwerpunkt von ENSIG-MIRNA war die potenzielle therapeutische Relevanz von microRNA beim kardialen Remodelling nach Herzversagen. Die Forscher analysierten microRNA aus Fibroblasten, die aus myokardialem interstitiellem fibrotischen Gewebe stammen, und insbesondere deren pathogene Rolle beim chronischen kardialen Remodeling. Da microRNA-Inhibitoren bereits als wichtige Therapeutika bei Lebererkrankungen gelten, könnte sich Endocannabinoid-sensitive miRNA zur Behandlung chronischer Herzinsuffizienz eignen.
Schlüsselbegriffe
MicroRNA, Herzinsuffizienz, Endocannabinoid-Signalweg, Fibroblasten, kardiales Remodelling
