VK erwägt Zensur britischer Forschungsveröffentlichungen im Namen der Sicherheit
Das britische Parlament berät zurzeit über eine Ausweitung seines Ausfuhrkontrollgesetzes, die der Regierung gestatten würde, britische Forschungsveröffentlichungen zu zensieren. Die Änderungen zielen darauf ab, Wissenstransfer auszuschließen, der die nationale Sicherheit beeinträchtigen könnte. Nach dem Gesetz hätte die Regierung die Möglichkeit, die Exportkontrolle von "materiellen" auch auf "immaterielle" Güter wie etwa Software, wissenschaftliche Veröffentlichungen oder sogar Unterrichtsmaterial für ausländische Studenten auszuweiten. Die Einschränkungen würden zahlreiche Kernpunkte der Lehrpläne in der Naturwissenschaft, der Medizin und technischen Fächern betreffen. Wissenschaftler befürchten jedoch, dass das Gesetz den derzeitigen Stellenwert Großbritanniens in der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft gefährden könnte. Nach ihrer Meinung würden die riesigen bürokratischen Hürden, die nach dem neuen Gesetz auf sie zukämen, ausländische Wissenschaftler und Studenten davor abschrecken, nach Großbritannien zu kommen. Professor Anderson von der Universität Cambridge warnte vor einer möglichen "schweren Beeinträchtigung der grenzüberschreitenden gemeinsamen Forschung einschließlich der von der EU finanzierten Forschung, die mittlerweile einen großen Teil unserer wissenschaftlichen Arbeit ausmacht". Während im VK diese Debatte in vollem Gange ist, heben die USA ironischerweise viele ihrer restriktiven Ausfuhrkontrollen für immaterielle Güter auf.
Länder
Vereinigtes Königreich