Forum klärt finnischen Standpunkt zur Stammzellenforschung
Ein finnisches Forum von Embryonen- und Stammzellenforschern hat eine Erklärung abgegeben, deren Ziel es ist, die Grenzen der Forschung auf diesem Gebiet festzulegen und eine Debatte zu diesem Thema zu eröffnen. Das Forum fordert, dass sich die Forschung an menschlichen Embryonen "auf Untersuchungen richten soll, deren Ziel darin besteht, das Wissen über die frühe embryonale Entwicklung zu vergrößern, Behandlungen von Krankheiten und Unfruchtbarkeit zu entwickeln" und den genetischen Ursprung von Krankheiten zu ermitteln. Die Gruppe betont außerdem, dass das Spektrum der bestehenden Stammzellenlinien menschlicher Embryonen für diese Arbeit nicht ausreicht und fordert, die Produktion von Stammzellenlinien aus Embryonen zu erhöhen. Darüber hinaus solle die Anwendung der Zellkerntransfermethode zur Produktion von Stammzellenlinien auch weiterhin erlaubt bleiben; durch die Produktion von Stammzellen, die mit den Zellen des Patienten identisch sind, könne nämlich die Abstoßung von Zellen verhindert werden, die zu therapeutischen Zwecken in den Körper eingepflanzt werden. In der Erklärung wird jedoch klar Stellung gegen das Klonen von Menschen bezogen, da dies "ethische Probleme und erhebliche Risiken fötaler Schäden mit sich bringt." Das Forum bekräftigt, dass es sich dafür einsetzt, das Klonen von Menschen "mit den der Forschergemeinde zur Verfügung stehenden Mitteln" zu verhindern. Zur Zeit ist es nach finnischem Gesetz erlaubt, überschüssige Embryonen aus Fruchtbarkeitsbehandlungen zu Forschungszwecken zu verwenden, vorausgesetzt, das schriftliche Einverständnis des informierten Keimzellenspenders liegt vor. Die Produktion von Embryonen zu reinen Forschungszwecken ist verboten. Ein Embryo, der zur Forschung verwendet wird, darf nicht länger als 14 Tage ab dem Tag der Konzeption am Leben gehalten oder in einen Menschen eingepflanzt werden. Die Erklärung wurde von der finnischen Vereinigung für Entwicklungsbiologie, einer Arbeitsgruppe des finnischen Gynäkologenverbandes, des Zentrums für Reproduktions- und Entwicklungsmedizin sowie der finnischen Vereinigung der IVF-Labors veröffentlicht.