Biomedizintechniker fordern mehr Möglichkeiten im RP6
Laut einem offenen Brief an das für Forschung zuständige Kommissionsmitglied Philippe Busquin sind mehr Gelegenheiten zur Beteiligung biomedizinischer Techniker am Sechsten Rahmenprogramm (RP6) erforderlich. Der Brief wurde von 108 Wissenschaftlern und Forschern aus der gesamten EU sowie von Vertretern aus Drittländern wie beispielsweise den USA, der Schweiz, Bulgarien, Polen, der Ukraine und Israel unterzeichnet. Gemäß dem Brief verfügte die biomedizinische Technik im Vierten Rahmenprogramm über eine spezifische Aktion und Biomedizintechniker konnten eine wesentliche und multidisziplinäre Rolle in vielen Projekten des Fünften Rahmenprogramms spielen, vor allem unter dem Programm "Lebensqualität". Dagegen biete ihnen das RP6 nur wenig oder gar nichts, heißt es in dem Brief. "Viele von uns waren zuversichtlich, dass die Rolle der Biomedizintechnik in dem neuen Rahmenprogramm Anerkennung finden würde. Die Forschung im Bereich der biomedizinischen Technik ist einer der wenigen Bereiche, die soziale und wirtschaftliche Ziele leicht vereinbaren...Basierend auf den derzeit verfügbaren Informationen werden diese hohen Erwartungen wohl nicht erfüllt werden", so der Brief. Die Unterzeichner schlagen weiterhin vier Maßnahmen vor, die zur Lösung des Problems der fehlenden Berücksichtigung der biomedizinischen Technik im Rahmenprogramm ergriffen werden sollten. Es wird erstens die Empfehlung ausgesprochen, dass die Kommission eine europäische Gesundheitsinstitution einrichten sollte, in der ein Institut für Forschung im Bereich der medizinischen und biologischen Technik berücksichtigt wird. Zweitens sollte die Kommission das Konzept der Biotechnologie auf alle mit der biotechnologischen Forschung in Zusammenhang stehenden Technologien ausdehnen. Drittens sollte die Kommission die biomedizinische Technik als eines der Hauptthemen ansehen, um die der Europäische Forschungsraum (EFR) entwickelt wird. Schließlich sollte die Kommission Ergebnisstudien zur Biotechnologie mit politikorientierter Forschung in der achten Priorität des RP6 "Planung im Vorgriff auf den künftigen Wissenschafts- und Technologiebedarf" berücksichtigen. Die Möglichkeiten, die durch die Forschungszuschüsse der Europäischen Kommission eröffnet würden, gäben biomedizinischen Technikern eine Gelegenheit, "außerhalb der Logik der Machtlobbys und der erstickenden akademischen Traditionen zu arbeiten, die in einigen der Mitgliedstaaten so weit verbreitet sind". Ferner wird die Warnung ausgesprochen, dass "biomedizinische Techniker ohne das europäische Rahmenprogramm leben könnten, jedoch bezweifeln wir, dass Europa ohne die biomedizinische Technik leben oder gedeihen kann". Ein Sprecher der Kommission sagte, dass eine vollständige Reaktion auf den offenen Brief nur möglich sei, nachdem die Kommission die Ergebnisse eines Aufrufs zur Einreichung von Vorschlägen für Begleitmaßnahmen in diesem Bereich erhalten hätte, der einige neue Projekte hervorbringen könnte.