Auswirkungen großer Sportveranstaltungen auf die Gesellschaft
Die Konsequenzen von Megasportveranstaltungen werden üblicherweise in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht vermessen. Jedoch sollten die Folgen derartiger Veranstaltungen auch im Hinblick auf ihre sozialen Auswirkungen bzw. ihr "soziales Kapital" vermessen werden. Das Projekt LEGACIESOCIALCAPGR (An evaluation of the legacies of sporting mega events on social capital in Greece) konnte diese Lücke füllen. Insbesondere beobachtete man die Auswirkungen auf zwei Gruppen – Ehrenamtliche und Zuwanderer. Insgesamt leistet die Forschung einen Beitrag zur globalen Literatur über das Thema Sport und Sozialkapital, indem einige interessante Schlussfolgerungen über das Freiwilligenethos gezogen werden, das zwischen den verschiedenen untersuchten Gruppen existiert. Die Ergebnisse veranschaulichen, dass die Freiwilligen aktiver in die Entscheidungsfindung der Vereine oder Organisationen einbezogen werden, deren Mitglieder sie sind. Sie bieten ihre ehrenamtliche Mitarbeit auf regelmäßiger Basis an und sind sozial aktiv, was zur Entwicklung von sozialem Kapital beiträgt, wie Studien nachgewiesen haben. Die Projektresultate zeigen überdies, dass Läufer ein hohes Maß an Vertrauen gegenüber anderen Bürgerinnen und Bürgern, aber weniger gegenüber Politikern sowie soziale Verbundenheit demonstrieren. Jedoch sind sie weniger aktiv in Entscheidungsfindung und Teilhabe einbezogen, zeigen aber ein höheres Maß an Interaktion mit Menschen unterschiedlicher Herkunft. In einem Sportverein oder öffentlichem Fitnessstudio angemeldete Menschen sind mehr in kollektives Handeln einbezogen als die in einem privaten Fitnessstudio registrierten Leute oder Nichtsportler. In beiden Fällen sind die Werte nicht besonders hoch, obgleich diese besser werden, wenn es um freiwilliges Engagement im Sport geht, was vor allem für die Menschen gilt, die in einem Sportverein angemeldet sind. Das Gefühl der Zugehörigkeit nimmt bei allen Gruppen zu, die an lokalen Sportveranstaltungen teilnehmen. Allgemeiner ausgedrückt: Die Beziehung zwischen Sportveranstaltungen und Sozialkapital wird als vielschichtig und komplex beschrieben. Die aus dieser Untersuchung generierten Erkenntnisse sind gerade für Länder wie etwa Griechenland, die Krisenzeiten durchlaufen, von Nutzen. Man könnte abwärtsstrukturierte nationale oder lokale Regierungen oder aufwärtsstrukturierte ehrenamtliche und andere Gruppen mobilisieren, um Sportveranstaltungen wie etwa den "Athen-Marathon" entwickeln, um das soziale Kapitals zu stärken. Im Sinne einer maximalen Wirkung wurden die Resultate jeweils auf acht akademischen Konferenzen sowie in 13 Vorträgen mit eingeladenen Gästen in drei bzw. sechs verschiedenen Ländern vorgestellt. Die präsentierten Artikel waren gleichermaßen zur Veröffentlichung in wissenschaftlichen Zeitschriften vorgesehen. Zum Abschluss wurde eine eintägige Konferenz mit Podiumsdiskussionen und eingeladenen Professoren mit unterschiedlichem wissenschaftlichen Hintergrund organisiert.
Schlüsselbegriffe
Sportgroßveranstaltungen, Sport-Megaevents, Sozialkapital, Ehrenamtliche, Freiwillige, Einwanderer, Zuwanderer