High-Flux-Reaktor der GFS wieder am Netz
Der High-Flux-Reaktor (HFR) der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) in Petten (Niederlande) wurde mit dem vollen Einverständnis der niederländischen Aufsichtsbehörde wieder in Betrieb genommen, nachdem er im Februar vorübergehend abgeschaltet worden war, um von unabhängiger Seite überprüft zu werden. Diese Gutachten wurden von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) und Serco Assurance durchgeführt und betrafen die Sicherheitsmaßstäbe des Reaktors sowie Schweißfehler am Reaktortank. "Serco ist vom technischen Standpunkt her zufrieden und der Auffassung, dass der HFR wieder ans Netz gehen und bis Sommer 2003 in Betrieb bleiben kann", heißt es im Bericht von Serco. Die Abschaltung im Sommer 2003 war bereits vor der Außerbetriebnahme Anfang diesen Jahres geplant worden, erläuterte ein Sprecher der GFS gegenüber CORDIS-Nachrichten. Weiterhin bekräftigte er, dass Serco Assurance "prinzipiell keinen Grund dafür sehen kann, weshalb der Reaktor nicht bis 2015 am Netz bleiben sollte." Diese Auffassung versteht sich jedoch vorbehaltlich einer Prüfung im Betrieb, welche die GFS im Sommer 2003 durchführen wird, sowie der Einführung eines lebenslangen Managementprogramms. Der IAEA-Bericht wies auf einige Bereiche hin, in denen sich Maßnahmen zur Verbesserung des Sicherheitsmanagements anbieten. Die GFS hat bereits neue Fortbildungsprogramme in Sicherheitskultur und -management sowie in der Führungsausbildung eingeführt. Auch wird die GFS ihre Überwachungs- und Überprüfungsverfahren verschärfen. Hierzu will sie insbesondere die Rolle des bestehenden internen Ausschusses für Reaktorsicherheit stärken (ein unabhängiges Gremium, das dem Management der GFS in sicherheitsrelevanten Fragestellungen beratend zur Seite steht), einen Ausschuss für Reaktorsicherheit einrichten, der sich aus externen Experten zusammensetzen soll, die Kommunikationswege verbessern und häufiger Überprüfungen und interne Prüfungen durchführen, so ein Sprecher der GFS. Serco Assurance zufolge besteht kein Hinweis darauf, dass die Schweißfehler, die in einigen Bereichen für Bedenken sorgten, sich seit der letzten Inspektion vergrößert haben.
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