Busquin beschreibt Maßnahmen zur Reduzierung der Tierversuche
Forschungskommissar Philippe Busquin hat in seiner Antwort auf eine schriftliche Anfrage des irischen MdEP Nuala Ahern (Grüne) die Maßnahmen zur Reduzierung der Tierversuche unter dem Sechsten Rahmenprogramm für Forschung (RP6) erläutert. In einer schriftlichen Anfrage hat Ahern der Kommission vorgeworfen, dass sie ihre Rechtsverpflichtung gemäß dem Tierschutzprotokoll des Vertrags sowie die "zunehmende Besorgnis des Europäischen Parlaments und der Bürger der Europäischen Union hinsichtlich der langsamen Fortschritte bei der Entwicklung von Alternativen zu Tierversuchen anscheinend außer Acht gelassen hat". In der Antwort von Busquin im Namen der Kommission wird die Entwicklung neuer in vitro-Tests als Alternative zu Tierversuchen im Rahmen des vorrangigen Themenbereichs "Genomik und Biotechnologie im Dienste der Medizin" des RP6 hervorgehoben. Die Vorschläge der Kommission für die spezifischen Programme umfassten außerdem allgemeine Aussagen zum Tierschutz, so der Forschungskommissar. Busquin sagte, die Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) der Kommission werde auch weiterhin die Validierung der Tests übernehmen. Zusätzlich werden das Europäische Büro für Chemische Stoffe, die GFS und die GD Umwelt weiterhin die Akzeptanz alternativer Methoden vorantreiben, so Busquin weiter. Aus dem Weißbuch der Kommission zur Strategie für eine zukünftige Chemikalienpolitik gehe klar das Engagement der Kommission bezüglich der Gesetzgebung zum Schutz von Tieren hervor, die für Versuche verwendet werden. Als Aktion wird festgelegt, "Forschungsarbeiten zur Entwicklung und Validierung alternativer Prüfverfahren zu fördern", und zwar sowohl auf gemeinschaftlicher wie auch auf einzelstaatlicher Ebene. "Angesichts der oben erwähnten Punkte scheint die vom Herrn Abgeordneten gestellte Frage in den Vorschlägen für die spezifischen Programme gut beantwortet zu sein. Die Kommission wird auch weiterhin ihre Politik zur Verringerung, Verfeinerung und Ersetzung von Tierversuchen fortsetzen", schloss Busquin seine Antwort ab. In einer gesonderten Entwicklung hat der beratende wissenschaftliche Ausschuss der EU die Forschung unter Einbeziehung von Tierversuchen als wesentlich für die Bekämpfung von Krankheiten wie Malaria und AIDS verteidigt. Nach eigenen Angaben ist der Ausschuss besorgt über "den wachsenden Widerstand von Pressuregroups und einigen MdEP gegenüber Tests unter Verwendung von nicht-menschlichen Primaten". Der Ausschuss warnte, dass die europäischen Wissenschafter möglicherweise von Forschungsaktivitäten abhängig werden könnten, die außerhalb Europas durchgeführt werden, wo eine Kontrolle der Standards nicht möglich ist.