Konferenz bewertet "Go Digital"-Errungenschaften und blickt dem RP6 entgegen
"Das Sechste Rahmenprogramm [RP6] bietet KMU [kleinen und mittleren Unternehmen] meines Erachtens bedeutende Möglichkeiten zur Entwicklung, Forschung und Übernahme neuer Technologien, um auf die KMU der Zukunft hinzuarbeiten", sagte Robert Verrue, derzeitiger Generaldirektor der GD Informationsgesellschaft der Europäischen Kommission. Verrue sprach auf der "SMEs Go Digital"-Konferenz am 16. Mai in Brüssel, wo Vertreter der Kommission, der KMU und von Unterstützungsorganisationen die Fortschritte der "Go Digital"-Initiative vom vergangenen Jahr bewerteten. Verrue befasste sich in erster Linie mit integrierten Projekten, einem vorgeschlagenen neuen Instrument für das RP6, das den KMU neue Möglichkeiten und Herausforderungen bieten wird. "Wir planen für das neue Rahmenprogramm auch integrierte Projekte", so Verrue. "Diese Projekte können die tatsächliche Übernahme neuer Technologien durch KMU enthalten. Integrierte Projekte werden KMU und Unterstützungsorganisationen jedoch auch vor neue Herausforderungen stellen, wenn sie ihre Maßnahmen verstärken und ehrgeizige Herausforderungen angehen wollen." Zum Abschluss der ersten Phase der "Go Digital"-Initiative wurde ein Bericht vorgelegt, in dem die nationalen und regionalen E-Business-Politiken vorgestellt werden. In dem Bericht sind über 150 politische Initiativen, die auf KMU abzielen, genannt, insbesondere in den Bereichen Sensibilisierung, Förderung von Informations- und Kommunikationstechnologiekenntnissen, Unterstützungsnetze für KMU und Eintritt in den E-Markt. Zwischen 1999 und 2001 ist der Anteil der Mikrounternehmen (mit weniger als zehn Angestellten) mit Internetzugang in der EU von 40 Prozent auf 70 Prozent gestiegen, sagte Verrue und betonte die Erfolge von KMU, Unterstützungszentren und Technologieanbietern. "In einigen Ländern kam es zu einem drastischen Anstieg", fuhr er fort und nannte Griechenland, wo der Anteil der KMU und Mikrounternehmen mit Internet-Zugang zwischen 1999 und 2001 von 24 Prozent auf 78 Prozent gestiegen ist. Im Rahmen von "Go Digital" wurden auch mehr als 60 Projekte zur Technolgie-Übernahme eingeleitet, die neue Technologien der Informationsgesellschaft in über 400 europäischen KMU testen. "Diese praktischen Technologieanwendungen, die vom IST-Programm finanziert werden, sind für traditionelle Unternehmen unerlässlich. Mit diesen Projekten können traditionelle Unternehmen auf den neuesten Stand gebracht werden", so Verrue. Fabio Colasanti, der derzeitige Generaldirektor der GD Unternehmen der Kommission, der demnächst Verrue als Generaldirektor der GD Informationsgesellschaft ablösen wird, stellte ebenfalls eine Reihe von Errungenschaften der "Go Digital"-Initiative heraus, beginnend mit einem besseren Verständnis. "Wir verstehen jetzt den Stand der Arbeiten bezüglich der Übernahme von E-Business und IKT sehr viel besser als noch vor einem Jahr, [und] wir sind uns nun sehr viel besser der Hindernisse für die Teilnahme von KMU an der digitalen Wirtschaft bewusst", sagte Colasanti. Colasanti nannte als Hindernisse mangelnde Sicherheit im Internet, langsame und instabile Telekommunikationsnetze, Rechts- und Zahlungsunsicherheiten sowie die Bedenken, dass Waren oder Dienstleistungen, die von KMU angeboten werden, nicht für den elektronischen Handel geeignet sein könnten. Dabei unterschied Colasanti zwischen kommerziellen und technischen Bedenken. Der Generaldirektor zog eine Reihe von Schlussfolgerungen aus der ersten Phase von Go Digital: Benchmarking und der Austausch bewährter Verfahren seien leistungsfähige Instrumente, die Zusammenarbeit mit Beteiligten der KMU sei die beste Garantie für Erfolg und die Koordination auf politischer und Projektebene müsse weiter verbessert werden. Colasanti schloss seine Rede mit einer persönlichen Bemerkung, indem er sagte, er werde seinen Wechsel von der GD Unternehmen zur GD Informationsgesellschaft "als Herausforderung und sehr interessant" empfinden. "Die Go-Digital-Initiative befindet sich an der Schnittstelle zwischen der GD Unternehmen und der GD Informationsgesellschaft. Sie kombiniert Unternehmergeist mit einer soliden technologischen Grundlage zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit", sagte er.