Parlament genehmigt spezifische Programme
Das Europäische Parlament hat in der Plenarsitzung am 12. Juni in Straßburg Berichte zur "Integration und Stärkung des Europäischen Forschungsraums (EFR)" und zur "Ausgestaltung des EFR" angenommen. Das Parlament, das den Vorschlag als Teil des Konsultationsverfahrens betrachtet, verabschiedete für beide Berichte eine Reihe von Änderungsvorschlägen. Mit der Annahme des Berichts von Wim van Velzen, der Änderungen in dem ersten spezifischen Programm "Integration und Stärkung des EFR" vorsieht, rückte das Parlament bestimmte Änderungsanträge zu den einzelnen Prioritäten des nächsten Rahmenprogramms in den Mittelpunkt. In Bezug auf die Biowissenschaften, die Genomik und Biotechnologie im Dienste der Gesundheit sollten Diagnosewerkzeuge vor allem dann gefördert werden, wenn sie mit therapeutischen Bemühungen in Verbindung stehen, und die Kontrolle von mit Krankheit zusammenhängenden Umständen soll gefördert werden. Hinsichtlich der Technologien für die Informationsgesellschaft betonte das Parlament die Notwendigkeit der Entwicklung von mobilen, drahtlosen, optischen und Breitband-Kommunikationsinfrastrukturen und Computertechnologien, die zuverlässig sind und zur Nutzung neuer Anwendungen und Dienste angepasst werden können. Bei den Nanotechnologien und -wissenschaften ist das Parlament der Meinung, dass durch Forschung in diesen Bereichen die Integration biologischer und nicht-biologischer Forschungseinrichtungen unterstützt werden kann, so dass für viele Anwendungsbereiche wie beispielsweise Medizin, Umwelt, Verarbeitung und Nahrungsmittelanalyse neue Horizonte eröffnet werden können. Durch Forschung in Luft- und Raumfahrt soll die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden. Die Raumfahrtwissenschaft sowie die Erkundung des Sonnensystems, einschließlich der Erdgeologie, sollen nach Meinung des Parlaments in den Vordergrund gerückt werden. In der Forschung im Bereich der Lebensmittelqualität und -sicherheit sollen besonders die Prävention von Nahrungsmittelrisiken, die Entwicklung von Nahrungsmitteltechnologien im Einklang mit nahrungsmitteltechnischen Erwägungen und die Kontrolle von Gesundheitsrisiken, die auf veränderte Umweltbedingungen zurückzuführen sind, berücksichtigt werden. Die Forschung in den Bereichen nachhaltige Entwicklung, globale Veränderungen und Ökosysteme soll das Wissen über die Meeres- und terrestrischen Ökosysteme erweitern. Der Einfluss der Klimaveränderungen auf Fischbestände soll untersucht werden. Schlussendlich soll nach Meinung der MdEP im Zusammenhang mit dem Thema Bürger und modernes Regieren in einer wissensbasierten Gesellschaft dem Verständnis der Vergangenheit Europas, Europas Beitrag zur Weltzivilisation und der Vielfalt der europäischen Kultur Priorität eingeräumt werden. Hinsichtlich des Berichts über das spezifische Programm "Ausgestaltung des EFR" vom MdEP Myrsini Zorba rückte das Parlament fünf spezifische Änderungsvorschläge in den Mittelpunkt. Erstens: Inter- und Multidisziplinarität sollen durch konkrete Handlungen gefördert werden. Zweitens: Zwischen dem EFR und dem vorgeschlagenen Europäischen Hochschulraum sollen Synergien hergestellt werden. Drittens: Es soll ein Mechanismus entwickelt werden, mit dem die GD Forschung die Mobilität von Wissenschaftlern beobachten und optimieren kann. Viertens: Mit dem Programm soll gewährleistet werden, dass bei Lehrern und Journalisten eine positive Einstellung zur Forschung entwickelt wird, und schließlich soll die Gemeinschaftsförderung für Forschung mit militärischen Zielen ausgeschlossen werden. Das Parlament stimmte auf der Plenarsitzung ebenfalls über die Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) und das RP6 ab. Hinsichtlich dieses Berichts, der vom MdEP Yves Piétrasanta verfasst wurde, ist das Parlament der Meinung, dass den Beitrittsländern besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte. Dies gilt besonders für wissenschaftliche und technische Aspekte, die mit der Übertragung des gemeinschaftlichen Besitzstandes verbunden sind.