Busquin: Forschung über die soziale Verantwortung der Unternehmen kann zur Verwirklichung der in Lissabon gesetzten Ziele beitragen
Die Verstärkung der Forschung über die soziale Verantwortung der Unternehmen, deren Ziel die Herstellung eines Gleichgewichts zwischen wirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Interessen ist, kann helfen, Europa zur wettbewerbsfähigsten wissensbasierten Wirtschaft in der Welt zu machen, sagte EU-Forschungskommissar Philippe Busquin. In einer Rede in der European Academy of Corporate Social Responsibility erklärte Kommissionsmitglied Busquin, dass die Verstärkung der Forschung auf diesem Gebiet - eventuell finanziert über den vorrangigen Themenbereich "Bürger und modernes Regieren in der Wissensgesellschaft" des Sechsten Forschungsrahmenprogramms (RP6) - der EU helfen könnte, dem Ziel des Lissabonner Gipfels vom März 2000 entsprechend wettbewerbsfähiger zu werden. Busquin zufolge ist die Forschung über die soziale Verantwortung der Unternehmen zwar eine schwierige Aufgabe, da es in diesem noch jungen Fach an klaren Definitionen mangelt, doch könnte die Qualitätsforschung zur Klärung der Fragen und zum Aufbau eines kohärenten europäischen Konzepts auf diesem Gebiet beitragen. "Gerade in den angewandten Sozialwissenschaften muss die Forschung zur Aufstellung einer wirtschaftlichen Konzeption beitragen, die auf den gemeinsamen europäischen Werten, dem so genannten europäischen Gesellschaftsmodell, basiert", erklärte er. Die Forschung über die soziale Verantwortung der Unternehmen könnte außerdem zu mehr Zusammenarbeit zwischen Lehre und Wirtschaft auf dem Gebiet der angewandten Wirtschaftswissenschaften beitragen, was in anderen Fächern bereits gang und gäbe sei. Busquin ging ferner auf die laufenden Maßnahmen zur Erarbeitung eines kohärenten Konzepts der EU in der sozialen Verantwortung der Unternehmen ein, darunter eine entsprechenden Mitteilung der Kommission, die demnächst vorgestellt werden soll. Weitere Forschungsmaßnahmen sollten zur Klärung des Inhalts und des Umfangs der sozialen Verantwortung der Unternehmen beitragen und eine Bestandsaufnahme der einschlägigen Maßnahmen durchführen. Außerdem seien Maßnahmen notwendig, um alle Problembereiche zu erfassen, auf welche die soziale Verantwortung der Unternehmen Anwendung finden könnte. "Eine gemeinsame Forschungsanstrengung zum Thema "soziale Verantwortung der Unternehmen" kann die wissenschaftlichen Kenntnisse noch mehr in den Mittelpunkt der Wirtschaft und der wissensbasierten Gesellschaft in Europa rücken", sagte Busquin abschließend.