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Institutions and Globalization

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Die Auswirkungen der Globalisierung auf die weltweiten Wirtschaftsinstitutionen

Im Rahmen eines EU-finanzierten Projekts wurde theoretische und empirische Forschung zur Bedeutung der Wirtschaftsinstitutionen in einer globalisierten Welt mit interagierenden Ländern und Regionen durchgeführt.

Industrielle Technologien icon Industrielle Technologien

Über INST&GLOB (Institutions and globalization) wurden drei unterschiedliche Szenarien untersucht. Zunächst wurden die globalisierten Kapitalmärkte untersucht, auf denen die Finanzinstitutionen eines Landes mit ausländischen Investoren interagieren können. Daraufhin wurde der militärische Wettbewerb betrachtet, in dem die Steuerapparate unterschiedlicher Länder im Kontext finanzieller Kriege konkurrieren. In einem dritten Szenario untersuchten die Forscher die globalisierten Produktmärkte, auf denen sich Unternehmen an geographischen Standorten mit unterschiedlichen institutionellen Rahmenbedingungen befinden. Es ist gemeinhin anerkannt, dass die Globalisierung die Wirtschaftsbedingungen verbessert und die institutionellen Entwicklungen in allen drei Szenarien fördert. Die globalisierten Märkte halten die finanziellen Institutionen dazu an, profitable und nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln, um das heimische Finanzsystem zu regulieren. Bezüglich des militärischen Wettbewerbs käme dies Staaten zugute, die in der Lage sind, Steuern anzuheben und Wirtschaftsressourcen zu mobilisieren. Dies hätte den Grundstein für die modernen Nationalstaaten gelegt. Im Hinblick auf die wirtschaftliche Globalisierung wird davon ausgegangen, dass diese den Warenhandel und die Migration fördert und dass sich hierdurch mehr Möglichkeiten für Arbeiter und Firmen ergeben und folglich das Wirtschaftswachstum verbessert wird. Die Projektergebnisse haben sowohl theoretisch als auch empirisch die zuvor genannten Vorstellungen in Frage gestellt. Im Hinblick auf die Kapitalmärkte zeigen wissenschaftliche Beweise, dass das Bankensystem Kapital erhaltender Länder von der finanziellen Globalisierung dahingehend beeinflusst wird, finanzielle Innovationen einzuführen und von Risikofehleinschätzungen von Investoren zu profitieren. Aus diesem Grund kann die finanzielle Globalisierung die Fragilität des inländischen Bankensektors steigern, da dieser dem Risiko eines Staatsbankrotts ausgesetzt ist. Die untersuchten Mechanismen liefern Erkenntnisse zu den neueren Finanzkrisen in entwickelten und aufstrebenden Ländern. Im Falle des militärischen Wettbewerbs untersuchten Forscher die Staatenbildung im frühen modernen Europa durch eine Kombination wirtschaftstheoretischer Schlussfolgerungen mit Sammlungen historischer Daten. Es wurde festgestellt, dass der militärische Wettbewerb deutliche Unterschiede herbeigeführt hatte, wobei starke Staaten noch stärker wurden und andere Staaten ihre Zentralisierungsbestrebungen aufgegeben und eingestellt hatten. Im Rahmen von INST&GLOB wurde über die Sammlung von Daten zum Wirtschaftswachstum und zur Produktivität von weltweiten Firmen, die in subnationalen Regionen operieren, die wirtschaftliche Integration analysiert. Die Resultate zeigen, dass die wirtschaftliche Integration kein ausreichender Anreiz ist, um in den untersuchten Regionen die Disparitäten hinsichtlich Lebensstandards und Produktivität zu verringern. Regionen mit besseren Institutionen und einem höheren Bildungsniveau profitieren von einem wesentlich höheren Lebensstandard. Die Wettbewerbskräfte der Globalisierung prägen die wirtschaftlichen Ergebnisse in den unterschiedlichen Arenen der wirtschaftlichen Interaktion. Dies geschah allerdings anders als erwartet – gemäß der Projektergebnisse kann die Globalisierung vielmehr den wirtschaftlichen Erfolg in Ländern mit schwachen Finanz-, Fiskal- und Rechtsinstitutionen mindern.

Schlüsselbegriffe

Globalisierung, wirtschaftliche Institutionen, INST&GLOB, Kapitalmärkte, Wirtschaftswachstum

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