ESA jagt Funksignale auf der Galileo-Frequenz
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat den Sommer über die Wellen nach Funksignalen abgesucht, die die gleiche Frequenz wie Galileo, das geplante europäische Satellitennavigationssystem, verwenden, denn Funksignale anderer Nutzer des Galileo-Frequenzbandes könnten in manchen Gebieten den Empfang stören. Dazu haben Vertreter der ESA Flughäfen, militärische Einrichtungen und ähnliche Orte besucht, an denen mitunter Funksignale in dem für Galileo reservierten Frequenzband rechtmäßig ausgestrahlt werden, z.B. als Landehilfe für Flugzeuge. Wenn Galileo im Jahr 2008 in Betrieb geht, besteht das System aus 30 Satelliten, die sich in kreisförmigen Umlaufbahnen in einer Höhe von 24.000 Kilometern über der Erde bewegen. Dank der von den Satelliten ausgestrahlten Signale können Nutzer mit ihrem Galileo-Empfänger die genaue Uhrzeit erfahren und ihre Position mit einer größeren Präzision als je zuvor bestimmen. Bestimmte Signale sind öffentlichen Dienstleistungen wie etwa Rettungsdiensten vorbehalten, während andere von Betreibern gewerblicher Dienste, z.B. Anbietern von Straßenverkehrsinformationen, genutzt werden. Manche Signale dienen z.B. der Sicherheit in Flugleitzentralen, andere sind für Anwendungen für den Massenmarkt vorgesehen, die jeder mit einem tragbaren Empfänger nutzen kann. Die von der ESA aufgespürten und nicht vorgesehenen Signale können die verschiedensten Ursachen haben. Ein Grund können fehlerhafte Funkgeräte sein, die eigentlich auf einer anderen Frequenz senden sollten, während andere Signale möglicherweise von illegalen Sendern stammen. Die ESA hat ihre Rundreise inzwischen beendet und ist dabei, die Ergebnisse zu prüfen. Die Schlussfolgerungen werden Fachleuten für das Galileo-Projekt auf einer Konferenz im Dezember vorgestellt.