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Terahertz Imaging and Spectroscopy for Cultural Heritage

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Moderne Werkzeuge enthüllen Geheimnisse altertümlicher Objekte

Bei Untersuchungen an Kulturgut und zur historischen Analyse sind mit Erfolg innovative Bildgebung und Spektroskopie eingesetzt worden. Auf diese Weise können einer genaueren Identifizierung und Bewahrung des Welterbes Vorschub geleistet werden.

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Historische Objekte, Gemälde und Fresken können faszinierende Fakten über unsere Vergangenheit offenbaren sowie uns Einblicke in das Kulturerbe, unsere Geschichte, Kultur und Identität verschaffen. Das von der EU finanzierte Projekt TISCH (Terahertz Imaging and Spectroscopy for Cultural Heritage) arbeitete an der Entwicklung von Terahertz-Bildverarbeitungs- und Spektroskopietechnologien zur Bewertung von historischen Kunstwerken und Artefakten. Technischerseits entwickelte das Projektteam zu diesem Zweck ein zerstörungsfreies Werkzeug, bei dem Continuous Wave-Messungen (CW), dispersive Fouriertransformationsspektroskopie (dispersive Fourier transform spectroscopy, DFTS) und Terahertz-Time-Domain-Spektroskopie und -Bildgebung (time-domain terahertz spectroscopy and imaging, TDSI) zum Einsatz kommen. Im Sinne seiner Ziele arbeitete das Team mit Museen, Kirchen, einem Institut für Kulturerbe sowie Softwareentwicklern zusammen. Damit nahm man eine Vorreiterrolle in der Analyse historischer Objekte ein. Bei Restaurierungsarbeiten in einer Kirche im Vereinigten Königreich wendete TISCH das Terahertz-Time-Domain-Scannen an, um nach Kunstwerken aus dem 12. Jahrhundert zu suchen, die unter Schichten aus jüngerer Zeit verborgen sind. Auch im Wissensstand zu TDSI und DFTS sind Fortschritte dazu zu verzeichnen, auf welche Weise das flüchtige Bindungsmedium Cyclododecan als eine den Kontrast verstärkende, indexangepasste, gegen Streuung wirkende Verbindung für poröse Medien agieren kann. In Hinsicht auf Tafelmalerei konnte das Projekt bei seinen Versuchen mit der neuen Technologie in Kombination mit neuer Bildverarbeitungssoftware Erfolge bei der Lokalisierung von Defekten unter bemalten Flächen verzeichnen. Bislang waren diese Defekte unter Einsatz der vorhandenen Verfahren nicht nachzuweisen, was die Bedeutung dieser neu entwickelten Bildgebungslösungen unterstreicht. Es wurden gleichermaßen Fortschritte in Bezug auf die Überwachung von Keramikskulpturen unter freiem Himmel erzielt, die der Bewertung von Porosität und Schäden durch Regen und Feuchtigkeit dient. Und auch in Hinsicht auf die Zielvorgabe, die Feuchtigkeit in der Keramik abschätzen zu können, war das Projektteam erneut erfolgreich. Zudem fand man heraus, dass eine Keramikglasur mit mehr Plastizität die Feuchtigkeit weitaus wirkungsvoller als eine spröde Glasur blockiert, die leicht Risse bekommt. Bemerkenswert ist außerdem, dass sich die TDS-Bildgebungstechnologie bei der Analyse von altsteinzeitlichen Höhlenzeichnungen und -pigmenten wie auch historischer Bronzegefäße als nützlich erwiesen hat. Die spannenden Ergebnisse des Projekts sind in internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht und auf hochrangigen Konferenzen vorgestellt worden und unterstützen chronologische Analysen, fördern die Bewahrung des Kulturerbes und tragen dazu bei, die Geheimnisse historischer Objekte zu lüften.

Schlüsselbegriffe

Terahertz-Bildgebung, Spektroskopie, Kulturerbe, TISCH, Restaurierung

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