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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Innovative Digital Preservation using Social Search in Agent Environments

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Digitale Konservierung jetzt auch im Internet

Von alten oder veralteten Formaten und Geräten bereitgestellte digitale Informationen können dank neuer Onlinesoftware, die sich dieser speziellen Aufgabe stellt, weiterhin zugänglich bleiben.

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In der Theorie können Informationen über praktisch alles für unendlich lange Zeit konserviert bleiben, wenn sie digital gespeichert werden, ob nun in Textform, als Foto oder Multimediainhalt. Jedoch besteht die Herausforderung darin, dass die Dateiformate von heute auch in Zukunft zugänglich sein sollen. So sind zum Beispiel die Disketten und Videobänder der 80er Jahre mittlerweile veraltet, wodurch sie schwer zugänglich sind und es außerdem in manchen Fällen recht teuer ist, sie auf moderne Formate zu übertragen. Diese Probleme sind durch digitale Konservierung zu lösen. Dabei geht es um den geeigneten Umgang mit digitalen Informationen über lange Zeiträume, so dass deren Qualität konserviert und deren Zugänglichkeit gewährleistet wird. Das von der EU finanzierte DURAFILE (Innovative Digital Preservation using Social Search in Agent Environments) arbeitete an neuer Software, die sowohl persönliche als auch von KMU erschaffene digitale Informationen konservieren soll. Die Software ist derart ausgelegt, dass sämtliche Dateien in regelmäßigen Abständen überprüft und jene gekennzeichnet werden, bei denen die Gefahr besteht zu veralten. Und es werden spezielle Lösungen angeboten, um das Problem zu lösen. Um die gesteckten Ziele zu erreichen, erforschte das Projektteam wegbereitende Lösungen der digitalen Konservierung und definierte Nutzeranforderungen an das neue System mit der Bezeichnung Durafile. Anschließend arbeitete man an der Gewährleistung einer sicheren Datenübertragung und -speicherung sowie der Entwicklung der erforderlichen Algorithmen, welche die fraglichen Dateien einsammeln können. Nach Fertigstellung der Prototypsoftware arbeitete das Projektteam an einem Verbreitungs- und Verwertungsplan, nach dem die Durafile-Plattform und die erforderliche Internet- und Desktopschnittstelle finalisiert werden können. Die Arbeit umfasste intensive Tests, Validierungen und Schulungen für die beteiligten KMU, damit dass sie die technischen, sozioökonomischen und kommerziellen Vorteile der neuen Technologie in vollem Umfang nachvollziehen können. Die Resultate wurden über die Projektwebsite und verschiedene Medienkanäle, unterstützt durch Tutorials und Videoclips, mit Nachdruck verbreitet. Heute steht die Beta-Software als internetgestützte oder herunterladbare Anwendung auf der Projektwebsite zur Verfügung. Die Software scannt die Dateien von Privat- oder Firmenanwendern, um Dateien zu identifizieren, die demnächst digital veralten, und brauchbare Lösungen anzubieten. Sie kann Text-, Audio-, Video- und Bild-Multimedia-Dateien verarbeiten, womit die digitale Konservierung eine neue Qualität erreicht. Angesichts des gewaltigen Wachstums im Bereich der digitalen Medien dürfte DURAFILE die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Softwaresektors verbessern, da sich immer mehr Interessengruppen (Anwender und Entwickler) um einen sichereren Fortbestand des digitalen Materials bemühen. Die Technologie wird es der Gesellschaft ermöglichen, „ihre Vergangenheit zurückzugewinnen“, ihr Kulturerbe zu bewahren und ihr Wissen zu erhalten. Denn im Grunde liegt in der Vergangenheit der Schlüssel zur Zukunft.

Schlüsselbegriffe

digitale Konservierung, Multimedia, Medienverbund, DURAFILE, soziale Suche, digitales Vergessen, Veralterung digitaler Datenträger

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