EU enttäuscht über Erklärung zur Klimaveränderung
Das Inter-governmental Panel on Climate Change (zwischenstaatliches Gremium zur Klimaveränderung) wird einen Bericht verfassen, der als Grundlage für Diskussionen über die Stabilisierung des globalen Klimas dienen soll, so lautete ein Beschluss der Minister auf der UN-Klimakonvention am 1. November in Neu-Delhi. Das Fazit der EU-Verhandlungsführer lautete, dass sie das offizielle Ergebnis der Konferenz zwar in die richtige Richtung gelenkt hätten, weil beispielsweise die Vereinbarung über den wissenschaftlichen Bericht in den Entschluss integriert wurde, die Enttäuschung aber groß sei, weil die Erklärung nicht noch weiter gehe. "Es gibt keinen Richtwert für weitere Aktionen zur Reduzierung der Klimagase. Das Kyoto-Protokoll gibt zwar Bedingungen für die Reduzierung der Klimagase vor, jedoch gehen die Bedingungen nicht weit genug, um das Endziel der Klimakonvention - die Stabilisierung des globalen Klimas - zu erreichen", sagte der Generaldirektor der dänischen Umweltbehörde Steen Gade, der die EU-Delegation auf dem Treffen leitete. "Die EU wünschte daher eine Vereinbarung für 'weitere notwendige Maßnahmen' - dafür haben wir jedoch leider keinen Rückhalt erhalten", führte er aus. Die "Delhi-Erklärung" fordert alle Länder angesichts der immer deutlicheren Anzeichen eines durch die Klimaveränderung verursachten Schadens zur Ratifizierung des Kyoto-Protokolls auf. "Die letzten Hochwasser und extremen Wetterverhältnisse in vielen Teilen der Welt haben uns auf dramatische Weise vor Augen geführt, wie sehr die Menschheit den Folgen der Klimaänderung ausgeliefert ist", sagte EU-Umweltkommissarin Margot Wallström. "Von der Wissenschaft wissen wir, dass diese Ereignisse in vielen Gebieten aufgrund der Klimaerwärmung wahrscheinlich immer häufiger und intensiver auftreten werden. Die internationale Gemeinschaft muss gemeinsam gegen diese globale Bedrohung angehen", fügte sie hinzu. Auf der Konferenz sicherte die EU einen Beitrag von 80 Millionen Dollar (80,4 Millionen Euro) für einen neuen Klimafonds zu, mit dem die weniger entwickelten Länder bei der Aufstellung von nationalen Programmen zum Kampf gegen die Klimaveränderung unterstützt werden sollen. Insgesamt unterstützen die EU und fünf weitere Länder die Entwicklungsländer mit 410 Millionen Dollar (412 Millionen Euro).
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