Dänischer EUREKA-Vorsitz führt Gruppendynamik ein
Dänemark, welches derzeit sowohl die EU-Ratspräsidentschaft als auch den Vorsitz des Europäischen Forschungsnetzwerks EUREKA inne hat, hat bei einer am 28. Oktober begonnenen dreitägigen Konferenz in Odense eine neue Arbeitsmethode eingeführt - Gruppenarbeit. Bei der Konferenz in Odense arbeiteten die 34 EUREKA-Mitglieder erstmals in Gruppen. Die dänische Initiative sei jedoch positiv aufgenommen worden, so Michael Darmer, Abteilungsleiter im dänischen Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Innovation und Vorsitzender des NPC, ein EUREKA-Gremium, das für die Koordinierung nationaler Projekte zuständig ist. "Die Teilnehmer reagierten sehr positiv auf die Gruppenarbeit und wir haben viele nützliche Vorschläge bekommen, wie wir die PAM [Project Assessment Methodology - Projektauswertungsmethodik] verbessern könnten", sagte Darmer nach dem Treffen. "Es ist klar, dass, wenn man neue Arbeitsmethoden einführt, viel davon abhängt, wie gut diese angenommen werden. Die Mitglieder müssen der Meinung sein, dass Gruppenarbeit eine gute Idee ist, damit diese erfolgreich sein kann", betonte er. Die Gruppen diskutierten, wie das NPC Qualität in den Projekten sichern kann, für die EUREKA öffentliche und private Investoren sucht. "Wir diskutierten, wie wir die Matrix verbessern könnten, nach der wir Punkte für die Projekte nach festen Kriterien verteilen", erklärte Michael Darmer, der das Treffen als sehr konstruktiv beschrieb. Der NPC-Vorsitzende räumte ein, dass die Arbeit in Gruppen für EUREKA-Treffen ungewöhnlich sei. "Der Vorteil von Gruppenarbeit ist jedoch, dass in kurzer Zeit Ergebnisse erzielt werden können. Es ist sehr schwierig, technische Fragen in einem Forum mit 34 Teilnehmern zu diskutieren. Es wird immer einige geben, die nichts sagen, und andere, die dominieren. Außerdem ist es schwierig, am Ende zu einem Fazit zu kommen, wenn so viele Leute versammelt sind. In kleinen Gruppen beteiligt sich jeder. Das ist besonders gut für die vielen neuen mittel- und osteuropäischen Länder, die an einer EUREKA-Kooperation beteiligt sind, und bietet ihnen bessere Möglichkeiten, ihre Meinungen zu äußern", so Darmer. Die Dänen versuchten, die Gruppen zu mischen, so dass sie aus einer Mischung von alten und neuen, großen und kleinen sowie aktiven und weniger aktiven Mitgliedsländern bestanden. "Es gab eine gute Mischung in den Gruppen, was ein Hauptgrund für den Erfolg der Gruppenarbeit war", meint Darmer. In Odense fand auch ein Treffen der EUREKA-Gruppe hoher Beamter (HLG) statt, der politisch übergeordneten Struktur von EUREKA. Dabei wurde laut dem dänischen Vorsitzenden Knud Larsen diskutiert, wie man die Gesamtstruktur von EUREKA effizienter gestalten könnte. "Wir diskutierten unter anderem, wie wir mit den gleichen Ressourcen mehr Projekte in die EUREKA-Kooperation aufnehmen können und wie wir zur Entwicklung des Europäischen Forschungsraums (EFR) beitragen können", so Larsen, ehemaliger ständiger Sekretär des dänischen Ministeriums für Wissenschaft, Technologie und Innovation und derzeitiger CEO von Danish Decommissioning in Risø, ein Unternehmen, das für die Außerdienststellung dänischer Kernkraftwerke zuständig ist. EUREKA wurde 1985 gegründet und konzentriert sich auf die Bereiche Informations- und Kommunikationstechnologie, Umwelt- und Energietechnologie und Biotechnologie. Im Gegensatz zum EU-Rahmenprogramm für Forschung hat die EUREKA-Kooperation keine vertragliche Grundlage. Daher existiert auch kein gemeinsamer Fonds, auf den EUREKA-Projekte zurückgreifen können. Die Finanzierung muss also anderweitig gesichert werden. EUREKA zeichnet sich durch einen "Bottom-up"-Ansatz aus, bei dem Unternehmen und Forschungsinstitutionen selbst den Schwerpunkt ihrer Forschungsprojekte bestimmen. Insbesondere große Unternehmen sehen diesen Ansatz als Vorteil an, weil er größere Vertraulichkeit garantiert als das EU-Rahmenprogramm. EUREKA besteht aus 34 Mitgliedern, 32 europäischen Ländern, Israel und der Kommission. Das nächste Mal trifft EUREKA im Januar 2003 in Brüssel zusammen.
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