Portugal: Höhere FuE-Aufwendungen
Die vorläufigen Ergebnisse des alle zwei Jahre erscheinenden statistischen Berichts über wissenschaftliche Forschung und Entwicklung (FuE) in Portugal ergeben für 2001 einen deutlichen Anstieg der Forschungsaufwendungen des privaten Sektors gegenüber 1999. Wie die von der nationalen Beobachtungsstelle für Wissenschaft und Technologie vorgelegten Zahlen zeigen, stiegen die Forschungsaufwendungen der portugiesischen Wirtschaft seit 1999 jährlich um 28 Prozent. Durch diesen Anstieg erhöhte sich der Beitrag des privaten Sektors für die FuE-Aufwendungen des Landes von 23 Prozent vor zwei Jahren auf nunmehr 32 Prozent, was aber immer noch recht deutlich unter dem EU-Durchschnitt liegt. Auch die Humanressourcen innerhalb des privaten Sektors profitierten von dieser Entwicklung. So stieg die Zahl der Vollzeitarbeitsplätze für Forscher innerhalb der gleichen Zweijahresfrist um 17,4 Prozent. Im Bereich der Bildungseinrichtungen und privaten Organisationen ohne Gewinnzweck, die zusammen 46 Prozent der portugiesischen FuE-Mittel stellen, hat sich der Anstieg der Investitionen deutlich auf vier bzw. drei Prozent pro Jahr verlangsamt. Besonderen Anlass zur Sorge gibt die Tatsache, dass die öffentlichen Forschungsinvestitionen seit 1999 um sechs Prozent gefallen sind und das Beschäftigungsniveau im öffentlichen Sektor stagniert, da sich die Anzahl der beschäftigten Forscher in den zwei Jahren nur geringfügig erhöht hat. Vergleicht man die Ergebnisse mit den Zahlen für die gesamte EU, fällt auf, dass die Ausgaben Portugals für Forschung und Humanressourcen mit sieben bzw. sechs Prozent schneller steigen als im EU-Durchschnitt. Im Hinblick auf den Umfang der Forschungsaufwendungen, die insgesamt 0,83 Prozent des BIP ausmachen, hat Portugal noch viel aufzuholen, bis es den EU-Durchschnitt von 1,9 Prozent erreicht, und das in Lissabon gesetzte Ziel von drei Prozent bis zum Jahr 2010 liegt noch in weiter Ferne. Bei den Humanressourcen ist der Rückstand geringer, denn Portugal verzeichnet in diesem Bereich eine Gesamtwachstumsrate von sechs Prozent. Wenn dieses Wachstum gehalten werden kann, wird sich die Lücke zwischen der nationalen Rate von 3,4 Forschern je 1000 Einwohner und dem EU-Durchschnitt von 5,3 weiter schließen.
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