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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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Busquin erwartet, dass das RP6 als wichtiger Katalysator für eine geschlossene europäische Forschung wirkt

Die Europäische Kommission hat die ersten Aufrufe zur Einreichung von Vorschlägen für das Sechste Rahmenprogramm (RP6) veröffentlicht. Potenzielle Teilnehmer, z.B. Forschungszentren, Hochschulen und Firmen, werden gebeten, sich an der ersten Reihe von Aufrufen (insgesamt 49 Au...

Die Europäische Kommission hat die ersten Aufrufe zur Einreichung von Vorschlägen für das Sechste Rahmenprogramm (RP6) veröffentlicht. Potenzielle Teilnehmer, z.B. Forschungszentren, Hochschulen und Firmen, werden gebeten, sich an der ersten Reihe von Aufrufen (insgesamt 49 Aufrufe) zu beteiligen, für die ein Haushalt in Höhe von fünf Milliarden Euro vorgesehen ist. Als wichtigstes Instrument zur Forschungsfinanzierung der EU soll das RP6 den Zusammenhalt zwischen den Mitgliedstaaten fördern, um so wichtige wissenschaftliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen zu lösen. Auf diese Weise stellt das RP6 die notwendigen Mittel zum Aufbau der "kritischen Masse" bereit, die ausschlaggebend für das Bestehen im international Wettbewerb und die Verwirklichung des "Europäischen Forschungsraums" sind. EU-Forschungskommissar Philippe Busquin zeigte sich begeistert über die Veröffentlichung der Aufrufe zur Vorschlagseinreichung und nannte das Rahmenprogramme einen "wichtigen Katalysator für die Mobilisierung der europäischen Wirtschaft und Industrie, der Mitglied- und der assoziierten Staaten einschließlich der Beitrittskandidaten". Busquin erklärte ferner, es sei wichtig, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen und dass die Akteure der europäischen Forschung die vorhandenen Instrumente nutzen: "Es ist an der Zeit, die neuen vorrangigen Ziele anzugehen und die neuen Instrumente einzusetzen. Die europäische Forschung hat bereits 12.000 Interessensbekundungen vorgelegt - vielversprechende Ideen, die in die Gestaltung der Arbeitsprogramme einflossen. Nun geht es aber erst richtig los." Die erste Mittelzuweisung im Aufruf zur Vorschlagseinreichung betrifft die sieben vorrangigen Themenbereiche des RP6 im spezifischen Programm 1: - Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie im Dienste der Gesundheit - Technologien für die Informationsgesellschaft - Nanotechnologien, multifunktionale Werkstoffe sowie neue Produktionsverfahren - Luft- und Raumfahrt - Lebensmittelqualität und -sicherheit - Nachhaltige Entwicklung, globale Veränderungen und Ökosysteme (einschließlich Energie- und Verkehrsforschung) - Bürger und modernes Regieren in einer wissensbasierten Gesellschaft Außerdem wurden Aufrufe für das spezifische Programm 2 vorgelegt. Rund 70 Prozent der Forschungsmittel sollen über zwei neue Instrumente zugewiesen werden: "Exzellenznetze" basieren auf einer langfristigen, globaleren Sichtweise, die Forschungszentren und Hochschulen zusammenbringen soll. "Integrierte Projekte" hingegen sollen zu unmittelbaren Lösungen führen und orientieren sich mehr am Markt. Im Haushalt sind mindestens 15 Prozent für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vorgesehen. Darüber hinaus gehen 460 Millionen Euro an die politikorientierte Forschung, besondere Maßnahmen mit Einbeziehung der KMU, spezielle Tätigkeiten der internationalen Zusammenarbeit und die Förderung für die Koordinierung der einzelstaatlichen Maßnahmen. Für Humanressourcen und Mobilität, Infrastrukturen und den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft werden 990 Millionen Euro bereitgestellt. Die Kernforschung erhält 69 Millionen Euro. Die Aufrufe decken folgende Bereiche ab: - Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie im Dienste der Gesundheit Integration der Genomik und der Biotechnologie in länger bestehende Maßnahmen auf dem Gebiet der Biomedizin und der Biotechnologie im Hinblick auf ein eingehenderes Verständnis des Lebens, Verbesserungen im Gesundheitswesen und die Bekämpfung von Krankheiten. - Technologien für die Informationsgesellschaft Weiterentwicklung einer bereits im Entstehen begriffenen wissensbasierten Gesellschaft, insbesondere durch: mittel- und langfristige Forschung über zukünftige Technologiegenerationen (z.B. Drahtlossysteme), Integration von Computern und Datennetzen in das tägliche Leben, wobei der Mensch im Mittelpunkt steht. - Nanotechnologie und Nanowissenschaften Herstellung der wissenschaftlichen Grundlagen für den Übergang von der ressourcen- auf die wissensbasierte europäische Industrie, umweltfreundlichere Ansätze. Ein Aufruf in diesem Bereich richtet sich an KMU. - Luft- und Raumfahrt Die Aufrufe betreffen die vier wichtigsten Herausforderungen der Branche - Wettbewerbsfähigkeit, Umweltauswirkungen, Sicherheit und Kapazität der Luftverkehrssysteme. Im Raumfahrtbereich betreffen die Aufrufe: Satellitennavigation und -ortung mit dem Programm Galileo, Globale Umwelt- und Sicherheitsüberwachung (GMES) und Telekommunikation über Satelliten. - Lebensmittelqualität und -sicherheit Der Schwerpunkt liegt auf der Lebensmittelkette, den Anforderungen des Verbrauchers und Fragen der Gesundheit im Zusammenhang mit der Ernährung, vor allem mit landwirtschaftlichen Produktionssystemen. Die Aufrufe werden außerdem neue Bereiche wie die Genomik betreffen. Zu den Themen gehören das Verständnis der komplexen Wechselbeziehungen zwischen Nahrungsmittelaufnahme, Körperstoffwechsel und Krankheiten beim Menschen. Die Aufrufe betreffen außerdem Fragen der Lebensmittelsicherheit, so z.B. die Auswirkung nahrungsmittelbedingter Krankheiten auf die Gesundheit des Menschen. - Nachhaltige Energiesysteme Durchführung integrierter Demonstrationsmaßnahmen auf dem Gebiet der kostengünstigen Bereitstellung erneuerbarer Energien, die zur umfassenden Berücksichtigung bei der Energieversorgung, in ökologischen Gebäuden und alternativen Kraftstoffen führen sollen. Die mittel- bis langfristigen Forschungsmaßnahmen sind auf die deutliche Senkung der Kosten der neuartigen, erneuerbaren Energiequellen und neuen Energieträger ausgerichtet und sollen gleichzeitig durch die Entwicklung von CO2-Filtern und -Abscheidern die Umweltauswirkungen der konventionellen Energiequellen senken. - Nachhaltiger Land- und Seeverkehr Der Schwerpunkt liegt auf der Senkung der Umweltbelastungen durch die Automobil- und Seeverkehrsbranche, der größeren Sicherheit im Straßenverkehr und von Zügen und Schiffen. Ziel ist die Einführung sichererer Strukturen und innovativer Wartungsverfahren, um Unglücke auf See auszuschließen. Verbesserung des technischen Know-hows zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Werften. - Globale Veränderungen und Ökosysteme Die Forschungsmaßnahmen betreffen erneuerbare Energien, den Verkehr und die nachhaltige Bewirtschaftung der Land- und Meeresressourcen Europas. Dies wird ergänzt durch die Entwicklung fortschrittlicher Methoden für die Risikobewertung und die Beurteilung der Umweltqualität, einschließlich der relevanten pränormativen Forschung im diesbezüglichen Mess- und Prüfwesen. - Bürger und modernes Regieren in der europäischen Wissensgesellschaft Dieser vorrangige Themenbereich ist der Schwerpunkt der Forschung in den Geistes- und Sozialwissenschaften. - Unterstützung der Politik Unterstützung der Formulierung und Durchführung der Gemeinschaftspolitiken, die "nachfragebestimmt" sind und auf konkreten Aspekten der wechselnden Anforderungen der EU-Politik beruhen. Die Ausgangsprioritäten betreffen folgende Punkte: Nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen Europas, Gesundheit, Sicherheit und Chancen für die europäischen Bürger, Förderung des Wirtschaftspotenzials und des Zusammenhalts in einer größeren und stärker integrierten Europäischen Union. - KMU Die Maßnahmen, die in dem gesamten durch die gemeinschaftliche Forschungspolitik erfassten Bereich von Wissenschaft und Technologie durchgeführt werden können, erfolgen in Form von "Kooperations-" und "Kollektivforschungsmaßnahmen". - Internationale Zusammenarbeit Das RP6 betrifft spezifische Maßnahmen zur Unterstützung der internationalen Zusammenarbeit (INCO) mit Drittländern im Mittelmeerraum, den westlichen Balkanländern, Russland, den Neuen Unabhängigen Staaten und Entwicklungsländern. Die behandelten Themen betreffen den Schutz und die Sicherheit der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung und darunter insbesondere den Umweltschutz, die menschliche Gesundheit und die entsprechende öffentliche Gesundheitspolitik, die Ernährungssicherheit und die Förderung von Entwicklungspolitiken im Hinblick auf nachhaltiges Wirtschaftswachstum sowie auf politische und demographische Stabilität. - Förderung der Koordinierung der Maßnahmen Das Programm ERA-NET betrifft die Koordinierung der Forschungsmaßnahmen auf nationaler und regionaler Ebene. - Humanressourcen und Mobilität Ziel ist, das Potenzial, das sich in allen Teilen der Bevölkerung, insbesondere bei Frauen und jungen Forschern, bietet, optimal zu nutzen. Die Aufrufe betreffen Praktika, Rückkehr- und Wiedereingliederungsdarlehen, Lehrstühle, Konferenzen, Auszeichnungen, Weiterbildungskurse und Netze. - Infrastrukturen Diese betreffen Großforschungsanlagen, Datenbanken, integrierte kleine Forschungseinrichtungen, Kommunikationsnetze, vernetzte Rechenzentren sowie Kompetenzzentren. Die Aufrufe betreffen den grenzüberschreitenden Zugang zur Forschungsinfrastruktur und integrierte Maßnahmen über Netze von Forschungsinfrastrukturen. Ein wichtiges, innovatives Ziel ist die Ausrüstung Europas mit einer Telematik-Infrastruktur auf Grundlage des Grid, die tiefgreifende Veränderungen für die Forschungsarbeit haben könnte. Die Grid-Technologie nutzt den neuesten Stand in der verteilten Datenverarbeitung. - Wissenschaft und Gesellschaft Die Forschung auf diesem Gebiet dient der Unterstützung des Aktionsplans "Wissenschaft und Gesellschaft" der Kommission. Die Aufrufe decken eine Reihe von Maßnahmen im Rahmen der europäischen Woche der Wissenschaft und den Descartes-Preis ab. - Forschung und Ausbildung auf dem Gebiet der Kernenergie Das EURATOM-Forschungs- und Ausbildungsprogramm spielt eine Schlüsselrolle für die Förderung des nachhaltigen Einsatzes der Kernenergie. Die Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Kernfusion werden den Baubeginn des Internationalen Thermonuklearen Versuchsreaktors (ITER) in den kommenden Jahren unterstützen. Daneben betrifft die Forschung die Behandlung radioaktiver Abfälle, den Strahlenschutz und die nukleare Sicherheit.