EuropaBio trifft Kommissionsmitglieder zur Diskussion über GV-Moratorium
Mitglieder des europäischen Biotechnologie-Industrieverbands EuropaBio trafen sich am 13. Januar 2003 mit den EU-Kommissaren Margot Wallström (Umwelt), Franz Fischler (Landwirtschaft) und David Byrne (Gesundheit) zur Diskussion über das laufende De-facto-Moratorium zu genetisch veränderten (GV) Produkten und Nebenprodukten. Das De-facto-Moratorium zu GV-Produkten in Europa besteht seit 1999 und ist eine Vorsichtsmaßnahme bezüglich der Vermarktung von GV-Produkten. Im Laufe des Treffens hatten die Mitglieder von EuropaBio wiederholt ihre Bedenken im Zusammenhang mit dem Weiterbestehen derart strenger Auflagen für GV-Produkte zum Ausdruck gebracht und die erforderliche Herstellung eines Gleichgewichts zwischen den Interessen von Umwelt, Verbrauchern, Industrie und Behörden gefordert. Die Kommissionsmitglieder verwiesen auf neue Gesetzgebungen zur Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit von GV-Produkten sowie auf Regulierungsmaßnahmen für GV-Lebens- und Futtermittel, von denen sie sich erhoffen, dass sie den Weg für die Aufhebung des Moratoriums frei machen und den Mitgliedstaaten ermöglichen, die Vermarktung von GV-Produkten wieder zuzulassen. Um jedoch solche Regulierungsmaßnahmen einführen zu können, müssten nach Aussage der Kommissionsmitglieder diejenigen Mitgliedstaaten, die sich gegen GV-Produkte ausgesprochen haben, ihren Standpunkt überdenken. Die Kommissionsmitglieder forderten außerdem die Unternehmen zu verstärkten Anstrengungen auf, die Öffentlichkeit über GV-Produkte zu informieren sowie die früheren Anträge auf Vermarktung von GVO im Hinblick auf die Weiterverbreitung an die nationalen Regierungen zu überarbeiten. Dieses Dokument soll dazu beitragen, einen Gemeinsamen Standpunkt der Mitgliedstaaten über die Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit von GV-Produkten zu entwickeln. Die zweite Lesung dieser Dokumente im Europäischen Parlament wird voraussichtlich im Spätsommer 2003 stattfinden.