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VAD-Patient interaction: from rest to exercise

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Effekt von Sport bei Herzinsuffizienz

Europäische Forscher testeten, wie sich bei Herzinsuffizienz im Endstadium eine gute körperliche Verfassung aufrechterhalten lässt. Untersucht wurde vor allem, wie neuartige medizinische Geräte die Pumpfunktion des Herzens unterstützen.

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Bei Herzinsuffizienz wird häufig eine Herztransplantation durchgeführt. Aufgrund fehlender Spender wird allerdings auch auf ein Herzunterstützungssystem (ventricular assist device, VAD) zurückgegriffen, das in die linke Herzkammer eingesetzt wird und von dort das Blut in die Aorta pumpt. So genannte Continuous-flow VADs (die einen kontinuierlichen Fluss erzeugen) sind klein und wenig invasiv mit guter mechanischer Beständigkeit. Allerdings kann die Leistung nicht an den venösen Rückfluss des Patienten angepasst werden, wenn eine Restfunktionalität im linken Ventrikel besteht oder wenn Sport getrieben wird. Hierfür untersuchte das EU-finanzierte Projekt VAD AND EXERCISE (VAD-patient interaction: from rest to exercise), in welchem Maße VAD-Patienten Sport treiben können und führte eine klinische Studie zum Effekt von VAD auf die längerfristige Trainingskapazität durch. Die in die Studie aufgenommenen Patienten führten am selben Tag zwei kardiopulmonale Übungstests (CPET) durch, zuerst bei konstanter, danach bei manuell erhöhter VAD-Geschwindigkeit. Den Ergebnissen zufolge war die Trainingskapazität bei VAD-Patienten etwa halb so gut wie im gesunden Zustand und verbesserte sich lediglich in den ersten 6 Monaten nach der Operation. Die beiden CPET-Tests zeigten keine signifikanten Unterschiede bei Lüftung, Hämodynamik und Herzparametern. Eine Geschwindigkeitssteigerung der VAD verringerte nur bei einem geringen Anteil der Patienten das Ermüdungsgefühl. Um die komplexe Physiologie der VAD-Patienten zu berücksichtigen, entwickelten die Forscher einen computergestützten Cardio-Atem-Simulator, der die bewegungsphysiologischen Parameter bei Herzinsuffizienz genau reproduziert und zuverlässig Herzfrequenz, Blutfluss, Sauerstoffsättigung und Gefäßwiderstand der VAD-Patienten im Ruhezustand und während des Trainings anzeigt. Zudem kann die Wechselwirkung zwischen linkem Ventrikel und VAD vorhergesagt und die Wirkung verschiedener VAD-Geschwindigkeiten ausgewertet werden. Mit dem Cardio-Atem-Simulator könnte die VAD-Therapie optimiert und das Screening neuer VAD-Prototypen unterstützt werden. Insgesamt zeigte VAD AND EXERCISE Parameter auf, mit denen das Ausdauerpotenzial bei sportlichen Aktivitäten verbessert werden könnte, um auf diese Weise soziale und psychische Aspekte sowie körperliche Funktionen bei Patienten mit Herzinsuffizienz zu verbessern.

Schlüsselbegriffe

Herzinsuffizienz, Herzunterstützungssystem, VAD AND EXERCISE, kardiopulmonaler Übungstest, Simulator, Computermodell

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