CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
Inhalt archiviert am 2024-06-18

Connected Pasts and People: <br/>Identities and Complex Polities in Middle Tyrrhenian Italy

Article Category

Article available in the following languages:

Städte der Vergangenheit als Inspiration für künftige Städte

EU-finanzierte Forscher untersuchten die Entwicklung komplexer Staatsorganisation und Identität in Mittelitalien um das Tyrrhenische Meer herum. Die Studie liefert neue und genauere Einblicke, wie organisierte Gesellschaften in der Vergangenheit ihre Identität bildeten, was auch für die Politikgestaltung von heute relevant ist.

Gesellschaft icon Gesellschaft
Grundlagenforschung icon Grundlagenforschung

Die ersten Städte in Europa entstanden in Mittelitalien zwischen dem 11./10. und 5. Jh. v.Chr. - zwischen der Spätbronzezeit und dem Ende der Antike. Vorherige Studien hatten zum Großteil etabliert, was während dieser Urbanisierung in welchem Zeitraum geschah. Das Projekt PAST-PEOPLE-NETS (Connected pasts and people: Identities and complex polities in middle Tyrrhenian Italy) sollte im Anschluss daran untersuchen, wie und warum es dazu kam und warum Rom letztlich die Etrusker beherrschen konnten. Hierfür wurden die beiden Systeme zusammen statt getrennt betrachtet und soziale, kulturelle sowie kommerzielle Interaktionen zwischen beiden Gruppen genauer untersucht. Die erste Analyse betrachtete geographische Verbindungen sowie Wasser- und Landwege. Studien von Etrurien und Latium Vetus zeigten Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Regionen auf. So war das Römische Kommunikationssystem sehr viel effizienter und störungsresistenter. Obwohl Etrurien größer war, verhinderte das kooperative Modell, dass eine einzelne Stadt andere beherrschen konnte, während Roms dominierende politische und militärische Politik zu einem starken Konkurrenzverhalten in Latium Vetus führte. Mit diesen Erkenntnissen lässt sich erklären, wie die beiden Systeme funktionieren und warum Rom und Latium Vetus schließlich über Etrurien herrschten. Mit dem Schwerpunkt auf kommerziellen und kulturellen Interaktionen erforschte die zweite Studie bimodale Netzwerke bestimmter mittelitalienischer Städte und Artefakte, die wichtigen Aufschluss darüber gaben, wie verschiedene Objekte in Umlauf gebracht wurden. PAST-PEOPLE-NETS untersuchte auch soziale Netzwerke, Zeichnungen auf Villanova-Keramiken sowie Standorte und Familiennamen anhand von Inschriften aus der Antike und der Zeit der Republik. Mit der Globalisierung konzentriert sich die Forschung und die internationale politische Planung zunehmend auf städtische Netzwerke und Vernetzung von Städten. PAST-PEOPLE-NETS untersuchte von einer ähnlichen strukturellen Netzwerkperspektive aus strukturelle Beziehungen zwischen Siedlungen im Mittelitalien der frühen Eisenzeit. Die Arbeit und Erkenntnisse vermitteln somit genauere Einblicke zur Identitätsbildung der ersten Städte in Europa sowie deren Kultur- und Machtverhältnissen im Allgemeinen.

Schlüsselbegriffe

Komplexe Staatsorganisation, Identitäten, organisierte Gesellschaften, Mittelitalien, PAST-PEOPLE-NETS

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich